Als ich vor drei Jahren das erste Mal über Malta Steuerresidenz nachgedacht habe, dachte ich: „Sechs Monate Sonne, weniger Steuern – kann ja nicht so kompliziert sein.“ Spoiler Alert: Kann es doch. Sehr sogar. Aber keine Sorge, ich erkläre dir heute alles, was ich über die maltesische Steuerpflicht gelernt habe – und zwar ohne das übliche Steuerberater-Kauderwelsch.

Die Malta Tax Residency Rules (maltesische Steuerresidenz-Bestimmungen) sind nämlich deutlich komplexer, als die meisten Online-Artikel suggerieren. Während dein Heimatland dich möglicherweise weiterhin als steuerpflichtig betrachtet, lockt Malta mit seinem berühmten Non-Dom Status (Non-Domiciled Status – ein spezieller Steuerstatus für Nicht-Malteser). Klingt verlockend, oder? Ist es auch – wenn man weiß, was man tut.

Steuerpflicht Malta vs. Heimatland: Was du wirklich wissen musst

Hier wird es gleich interessant: Deine Steuerpflicht hängt nicht nur davon ab, wo du dich anmeldest, sondern auch davon, wie dein Heimatland internationale Steuerpflicht definiert. Deutschland beispielsweise kennt die erweiterte beschränkte Steuerpflicht – ein sperriger Begriff für eine simple Sache: Auch nach dem Wegzug bleibst du unter bestimmten Umständen in Deutschland steuerpflichtig.

Die verschiedenen Residenz-Modelle im Überblick

Land Residenz-Kriterium Besonderheiten Ausstiegsmöglichkeit
Deutschland 183 Tage + Lebensmittelpunkt 5-10 Jahre erweiterte Steuerpflicht möglich Vollständige Abmeldung erforderlich
Österreich 183 Tage oder Familienschwerpunkt Wegzugsbesteuerung bei Beteiligungen Amtliche Abmeldung
Schweiz Steuerdomizil + 90 Tage Quellensteuer auch für Ausländer Kantonale Unterschiede beachten
Malta 183 Tage + Residence Permit Non-Dom Status möglich Relativ unkompliziert

Malta Non-Dom Status: Der Unterschied zum normalen Resident

Hier liegt der Hase im Pfeffer: Malta unterscheidet zwischen ordinarily resident (gewöhnlich ansässig) und domiciled (mit maltesischem Domizil). Als Non-Dom zahlst du in Malta nur Steuern auf Einkommen, das du nach Malta überweist oder dort erwirtschaftest. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Fast.

Nehmen wir Dr. Mara, unsere pensionierte Ärztin aus Zürich: Sie hat sich für den Malta Non-Dom Status entschieden und zahlt jetzt keine maltesischen Steuern auf ihre deutschen Mieteinnahmen – solange sie das Geld nicht nach Malta transferiert. Ihr Schweizer Pensionsgeld? Bleibt in der Schweiz, versteuert nach maltesischen Regeln nur dann, wenn sie es auf ihr maltesisches Konto überweist.

Was bedeutet das für dich?

Bevor du dich für Malta als Steuerresidenz entscheidest, musst du ehrlich rechnen. Ich empfehle dir, folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie viel Einkommen generierst du außerhalb Maltas?
  • Wie viel davon brauchst du für deinen maltesischen Lebensunterhalt?
  • Welche Ausstiegskosten entstehen in deinem Heimatland?
  • Wie komplex ist deine aktuelle Steuersituation?

Malta Tax Residency Rules: 183 Tage Regel und andere Kriterien

Die berühmte 183-Tage-Regel ist nur ein Teil der maltesischen Tax Residency Rules. Ja, du musst mindestens 183 Tage in Malta verbringen, um als resident zu gelten. Aber – und das ist ein großes Aber – du brauchst auch eine gültige Residence Permit (Aufenthaltserlaubnis) oder einen EU-Pass.

Die drei Wege zur Malta Steuerresidenz

Malta kennt drei verschiedene Wege, wie du Steuerresident werden kannst:

  1. EU-Bürger Route: Du lebst mindestens 183 Tage in Malta und kannst nachweisen, dass dein Lebensmittelpunkt hier liegt
  2. Global Residence Programme (GRP): Für Nicht-EU-Bürger mit einem Mindesteinkommen von 20.000 Euro jährlich
  3. Malta Permanent Residence Programme (MPRP): Der teure Weg mit einer Investition von mindestens 300.000 Euro

Die 183-Tage-Regel in der Praxis

Hier wird es tricky: Malta zählt nicht einfach Kalendertage. Ein presence test (Anwesenheitstest) berücksichtigt auch, wo du schläfst, arbeitest und deine Familie lebt. Luca, unser italienischer UX-Designer, musste lernen, dass seine regelmäßigen Mailand-Trips für Kundentermine seine maltesische Steuerresidenz gefährden konnten.

Die maltesischen Steuerbehörden schauen genau hin:

  • Wo ist dein Hauptwohnsitz gemeldet?
  • Wo liegt dein wirtschaftlicher Schwerpunkt?
  • Wo leben deine Familie und sozialen Kontakte?
  • Wo arbeitest du hauptsächlich?

Stolperfalle: Das Heimatland mitzählen lassen

Besonders perfide: Während Malta dich als Resident betrachtet, kann dein Heimatland dich weiterhin als steuerpflichtig einstufen. Deutschland beispielsweise wendet bei der erweiterten beschränkten Steuerpflicht eigene Kriterien an. Bedeutet: Du könntest theoretisch in beiden Ländern steuerpflichtig sein.

Die Lösung liegt in den Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) – komplizierte Verträge zwischen Ländern, die regeln, wo du letztendlich Steuern zahlst. Aber dazu später mehr.

Was bedeutet das für dich?

Plane deine 183 Tage strategisch. Ich führe seit drei Jahren akribisch Buch über meine Malta-Aufenthalte – nicht nur Flugdaten, sondern auch Hotel- und Mietverträge. Warum? Weil die maltesischen Steuerbehörden im Zweifel Belege sehen wollen.

Malta Non-Dom Status: Steuervorteile und Voraussetzungen

Der Malta Non-Dom Status ist das Herzstück der maltesischen Steuerstrategie für Ausländer. Aber Achtung: Non-Dom bedeutet nicht „keine Steuern“. Es bedeutet „andere Steuern“ – und die können durchaus happig sein, wenn du nicht aufpasst.

So funktioniert der Non-Dom Status

Als Non-Dom unterliegt Malta deiner beschränkten Steuerpflicht nach dem Remittance Base System (Überweisungsbesteuerung). Konkret heißt das:

  • Malta-Einkommen: Vollständig steuerpflichtig (Sätze zwischen 15-35%)
  • Ausländisches Einkommen: Nur steuerpflichtig, wenn nach Malta überwiesen
  • Kapitalerträge: Nur bei Überweisung nach Malta steuerpflichtig

Die Minimum Tax: Der versteckte Haken

Hier kommt der Teil, den viele Ratgeber verschweigen: Die Minimum Tax (Mindeststeuer). Seit 2015 zahlst du als Non-Dom mindestens:

Programm Mindeststeuer pro Jahr Zusätzliche Bedingungen
EU-Bürger (gewöhnlich) 5.000 Euro Bei ausländischem Einkommen über 35.000 Euro
Global Residence Programme 15.000 Euro Minimum 20.000 Euro Jahreseinkommen
Malta Permanent Residence Keine Mindeststeuer Aber 300.000+ Euro Investition erforderlich

Beispielrechnung: Dr. Mara aus Zürich

Dr. Mara hat folgende Einkommenssituation:

  • Deutsche Mieteinnahmen: 60.000 Euro (bleiben in Deutschland)
  • Schweizer Pension: 45.000 Euro (bleibt in der Schweiz)
  • Lebenskosten Malta: 35.000 Euro

Als Malta Non-Dom zahlt sie:

  • Maltesische Steuern: 5.000 Euro Minimum Tax + Steuern auf die 35.000 Euro, die sie nach Malta überweist
  • Deutsche Steuern: Auf die Mieteinnahmen (reduziert durch DBA)
  • Schweizer Steuern: Auf die Pension

Unterm Strich spart sie trotzdem erheblich im Vergleich zur deutschen Vollsteuerpflicht.

Wann der Non-Dom Status endet

Aufgepasst: Der Non-Dom Status ist nicht für die Ewigkeit. Er endet automatisch, wenn du:

  • Maltesischer Staatsbürger wirst
  • 15 der letzten 20 Jahre in Malta gelebt hast
  • Dein maltesisches Domizil begründest (komplexe rechtliche Entscheidung)

Was bedeutet das für dich?

Der Non-Dom Status funktioniert am besten für Menschen mit hohen ausländischen Einkünften und moderaten maltesischen Lebenskosten. Wenn du dein gesamtes Einkommen für den maltesischen Lebensunterhalt brauchst, sparst du vermutlich nicht viel.

Doppelbesteuerungsabkommen: Wie du doppelte Steuern vermeidest

Die Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) sind dein bester Freund bei internationaler Steuerpflicht. Malta hat mit über 70 Ländern solche Abkommen geschlossen, aber jedes ist anders. Und hier beginnt das große Rätselraten.

Wie Doppelbesteuerungsabkommen funktionieren

Ein DBA regelt im Wesentlichen drei Dinge:

  1. Tie-Breaker Rules: Wer darf besteuern, wenn beide Länder Anspruch erheben?
  2. Anrechnungsverfahren: Wie werden im Ausland gezahlte Steuern angerechnet?
  3. Informationsaustausch: Welche Daten tauschen die Steuerbehörden aus?

Die wichtigsten DBAs für Malta-Residenten

Heimatland Besonderheiten des DBAs Kritische Punkte
Deutschland Starke Tie-Breaker Rules Erweiterte Steuerpflicht kann trotzdem greifen
Österreich Quellensteuer auf Dividenden Wegzugsbesteuerung bei Beteiligungen
Schweiz Komplexe kantonale Unterschiede Definitive Veranlagung notwendig
Italien Günstige Regelungen für Residenten 183-Tage-Regel wird streng geprüft

Der Automatic Exchange of Information (AEOI)

Seit 2018 tauscht Malta automatisch Steuerdaten mit anderen EU-Ländern aus. Das bedeutet: Dein Heimatland erfährt von deinen maltesischen Konten und Einkünften. Der Mythos vom „geheimen maltesischen Bankkonto“ ist längst Geschichte.

Anna, unsere Remote-Projektmanagerin aus Berlin, musste das schmerzhaft lernen. Obwohl sie korrekt in Malta angemeldet war, erhielt sie ein Jahr später Post vom deutschen Finanzamt – inklusive aller Details ihrer maltesischen Bankverbindungen.

Praktisches Vorgehen bei DBA-Anwendung

So wendest du ein DBA korrekt an:

  1. Residence Certificate beantragen: Bei den maltesischen Steuerbehörden
  2. Formular ausfüllen: Jedes Heimatland hat eigene Formulare
  3. Nachweise sammeln: Mietverträge, Utility Bills, Bankauszüge
  4. Antrag stellen: Meist bei der Steuerbehörde des Heimatlandes

Was bedeutet das für dich?

Plane mindestens 6-12 Monate für die komplette DBA-Abwicklung ein. Und rechne mit Nachfragen – sowohl von Malta als auch von deinem Heimatland. Ich empfehle dir dringend, einen Steuerberater mit Malta-Erfahrung zu konsultieren, bevor du den Schritt wagst.

Praktische Schritte: So wirst du Malta-Steuerresident

Jetzt wird es konkret. Ich führe dich durch die praktischen Schritte zur maltesischen Steuerresidenz – basierend auf meinen eigenen Erfahrungen und denen von anderen Auswanderern, die ich in den letzten Jahren begleitet habe.

Schritt 1: Vorbereitung im Heimatland

Bevor du auch nur einen Fuß nach Malta setzt, musst du zuhause aufräumen:

  • Steuerpflicht prüfen: Welche Bedingungen hat dein Heimatland für den Ausstieg?
  • Abmeldeverfahren verstehen: Deutschland beispielsweise verlangt eine behördliche Abmeldung
  • Wegzugsbesteuerung kalkulieren: Bei Beteiligungen über 1% können erhebliche Kosten entstehen
  • Banken informieren: Manche Banken kündigen bei Wohnsitzwechsel automatisch

Schritt 2: Malta Residence Status beantragen

Als EU-Bürger brauchst du zunächst keine spezielle Genehmigung, solltest aber trotzdem offiziell registrieren:

Dokument Wo beantragen Kosten Bearbeitungszeit
EU Citizens Registration Identity Malta Kostenlos 1-2 Wochen
Tax Identification Number Inland Revenue Kostenlos 1 Woche
Social Security Number JobsPlus Kostenlos 2-3 Wochen
Residence Certificate Inland Revenue 25 Euro 2-4 Wochen

Schritt 3: Lebensmittelpunkt etablieren

Die 183-Tage-Regel allein reicht nicht. Du musst nachweisen können, dass Malta dein tatsächlicher Lebensmittelpunkt ist:

  • Langzeitmietvertrag: Mindestens 12 Monate, am besten länger
  • Utility Bills: Strom, Wasser, Internet auf deinen Namen
  • Bankkonto: Maltesisches Konto für alltägliche Ausgaben
  • Local Ties: Mitgliedschaften, Abonnements, lokale Kontakte

Schritt 4: Non-Dom Status beantragen

Den Non-Dom Status beantragst du direkt bei den maltesischen Steuerbehörden:

  1. Formular TR01 ausfüllen: Ausführliche Angaben zu deiner Situation
  2. Nachweise beifügen: Geburtsurkunde, Mietvertrag, Bankauszüge
  3. Declaration of Non-Domicile: Schriftliche Erklärung deiner Absichten
  4. Bearbeitungsgebühr zahlen: 150 Euro

Schritt 5: Heimatland informieren

Jetzt kommt der wichtigste Teil: die ordnungsgemäße Abmeldung im Heimatland. Hier macht fast jeder Fehler:

  • Rechtzeitig abmelden: Nicht erst nach dem Umzug
  • Alle Behörden informieren: Finanzamt, Einwohnermeldeamt, Krankenversicherung
  • DBA-Antrag stellen: Mit dem maltesischen Residence Certificate
  • Steuerliche Schlussabrechnung: Oft entstehen noch Nachzahlungen

Timeline: So lange dauert der komplette Prozess

Plane realistisch 12-18 Monate für den kompletten Wechsel:

  • Monate 1-3: Vorbereitung und Malta-Testphase
  • Monate 4-6: Wohnsitz etablieren, erste Anträge
  • Monate 7-12: Non-Dom Status, DBA-Verfahren
  • Monate 13-18: Abschluss aller Verfahren, erste Steuererklärungen

Was bedeutet das für dich?

Unterschätze nicht den bürokratischen Aufwand. Luca, unser UX-Designer, hatte ursprünglich drei Monate für alles eingeplant – am Ende wurden es 16 Monate. Plane Puffer ein und hole dir professionelle Hilfe, besonders für die steuerlichen Aspekte.

Häufige Fehler bei der Malta Steuerpflicht

Aus meinen drei Jahren Malta-Erfahrung und unzähligen Gesprächen mit anderen Auswanderern kann ich dir sagen: Die meisten Probleme entstehen durch vermeidbare Fehler. Hier sind die größten Stolperfallen – und wie du sie umgehst.

Fehler 1: Die 183-Tage-Regel missverständen

Der klassische Anfängerfehler: „Ich bin 184 Tage in Malta, also bin ich Steuerresidenz.“ Falsch! Die maltesischen Steuerbehörden schauen nicht nur auf Kalendertage, sondern auf deinen tatsächlichen Lebensmittelpunkt.

Anna aus Berlin dachte, sie könnte einfach 184 Tage in Malta verbringen und trotzdem ihre Berliner Wohnung behalten. Das böse Erwachen kam bei der Steuererklärung: Malta erkannte ihre Residenz nicht an, weil ihr Lebensmittelpunkt eindeutig in Deutschland lag.

So machst du es richtig:

  • Kündigungsbestätigung der deutschen Wohnung vorlegen
  • Maltesischen Mietvertrag über mindestens 12 Monate abschließen
  • Utility Bills und Bankauszüge sammeln
  • Ein detailliertes Aufenthalts-Tagebuch führen

Fehler 2: Minimum Tax unterschätzen

Viele rechnen nur mit der theoretischen Steuerersparnis, vergessen aber die maltesische Minimum Tax von 5.000 Euro für Non-Dom-Residenten. Dr. Mara aus Zürich plante ursprünglich mit null maltesischen Steuern – ein kostspieliger Denkfehler.

Szenario Ausländisches Einkommen Malta-Transfer Maltesische Steuer
Optimistisch gerechnet 50.000 Euro 25.000 Euro 0 Euro (falsch!)
Realistisch 50.000 Euro 25.000 Euro Minimum 5.000 Euro + Steuern auf Transfer

Fehler 3: Doppelbesteuerungsabkommen ignorieren

Besonders perfide: Viele denken, Malta-Residenz bedeutet automatisch „keine deutschen/österreichischen/schweizerischen Steuern mehr“. Das ist ein teurer Irrtum.

Luca musste lernen, dass Italien trotz seines Malta-Status weiterhin Steuern auf seine italienischen Einkünfte erhob – bis er endlich das DBA-Verfahren korrekt durchlief.

Kritische Punkte bei deutschen Staatsangehörigen:

  • Erweiterte beschränkte Steuerpflicht kann 5-10 Jahre weiterlaufen
  • Wegzugsbesteuerung bei Beteiligungen über 1%
  • Automatischer Informationsaustausch mit deutschen Behörden

Fehler 4: Belege nicht sammeln

Malta ist EU, also wird schon alles digital laufen, dachten viele. Fehlanzeige! Die maltesischen Steuerbehörden lieben Papier und verlangen für alles Belege:

  • Aufenthaltsnachweise: Flugtickets, Hotelrechnungen, Mietverträge
  • Lebensmittelpunkt: Utility Bills, Bankauszüge, Mitgliedschaften
  • Einkommen: Alle ausländischen Einkünfte dokumentieren
  • Überweisungen: Jeder Transfer nach Malta muss belegt werden

Fehler 5: Professionelle Hilfe sparen wollen

Ich verstehe den Impuls: Warum 3.000-5.000 Euro für einen Steuerberater ausgeben, wenn man es selbst machen kann? Weil ein einziger Fehler deutlich teurer werden kann.

Die Kosten für professionelle Beratung amortisieren sich meist schon im ersten Jahr durch vermiedene Strafen und optimierte Steuerplanung.

Fehler 6: Social Security ignorieren

Steuern sind nur die halbe Miete. Vergiss nicht die maltesische Sozialversicherung:

  • Als Angestellter: Automatische Beitragspflicht
  • Als Selbstständiger: Freiwillige Beiträge möglich
  • EU-Koordinierung: A1-Bescheinigung für temporäre Entsendungen
  • Krankenversicherung: Oft private Zusatzversicherung nötig

Was bedeutet das für dich?

Jeder dieser Fehler ist vermeidbar – wenn du weißt, worauf du achten musst. Plane gründlich, sammle alle Belege und scheue nicht die Investition in professionelle Beratung. Malta-Steuerresidenz ist kein Sprint, sondern ein Marathon.

Kosten und Aufwand: Was Malta Steuerresidenz wirklich kostet

Jetzt rechnen wir ehrlich ab. Nachdem ich drei Jahre alle Kosten für meine Malta-Steuerresidenz dokumentiert habe, kann ich dir sagen: Es ist deutlich teurer, als die meisten Ratgeber behaupten. Aber auch deutlich günstiger, als ein schlechter Steuerberater kostet.

Einmalige Kosten für den Residenz-Wechsel

Position Kosten Bemerkungen
Steuerberatung (Deutschland) 2.000-5.000 Euro Abhängig von Komplexität
Malta Steuerberater 1.500-3.000 Euro Setup und erste Steuererklärung
Anwalt (bei komplexen Fällen) 3.000-8.000 Euro Nur bei hohen Einkommen nötig
Behördengebühren Malta 200-500 Euro Residence Permit, Certificates
Umzugskosten 2.000-10.000 Euro Je nach Umfang
Apartment-Setup Malta 5.000-15.000 Euro Kaution, Möbel, Erstausstattung
Gesamt 13.700-41.500 Euro Realistisch: 20.000-25.000 Euro

Laufende jährliche Kosten

Die laufenden Kosten werden oft unterschätzt. Malta ist nicht besonders günstig, und als Non-Dom zahlst du trotzdem erhebliche Steuern:

  • Minimum Tax: 5.000 Euro (bei EU-Bürgern mit ausländischem Einkommen)
  • Maltesische Steuern: 15-35% auf alle Malta-Transfers
  • Steuerberatung: 2.000-4.000 Euro jährlich
  • Residence Certificate: 25 Euro jährlich
  • Compliance-Kosten: 1.000-2.000 Euro (Belege, Übersetzungen)

Beispielrechnung: Luca, UX-Designer aus Italien

Luca verdient 80.000 Euro jährlich als freiberuflicher UX-Designer. Hier seine realen Kosten im zweiten Malta-Jahr:

Position Betrag Erklärung
Einkommen gesamt 80.000 Euro Kunden in Italien, Deutschland, Schweiz
Transfer nach Malta 45.000 Euro Lebenskosten + Reserven
Maltesische Steuern 8.200 Euro 5.000 Minimum Tax + Steuern auf Transfer
Italienische Steuern 3.500 Euro Reduziert durch DBA
Steuerberatung 3.200 Euro Malta + Italien
Steuerbelastung gesamt 14.900 Euro 18,6% effektive Steuerquote

Zum Vergleich: In Italien hätte Luca bei 80.000 Euro Einkommen etwa 32.000 Euro Steuern und Sozialabgaben gezahlt. Seine Ersparnis: 17.100 Euro jährlich.

Ab welchem Einkommen lohnt sich Malta?

Basierend auf meinen Berechnungen und denen von anderen Malta-Residenten:

  • Unter 50.000 Euro: Lohnt sich meist nicht (Minimum Tax zu hoch)
  • 50.000-100.000 Euro: Kann sich lohnen, abhängig vom Heimatland
  • Über 100.000 Euro: Deutliche Ersparnisse möglich
  • Über 300.000 Euro: Malta wird sehr attraktiv

Hidden Costs: Was oft vergessen wird

Rechne auch mit diesen „versteckten“ Kosten:

  • Doppelte Haushaltsführung: Viele behalten anfangs ihre Heimatwohnung
  • Reisekosten: Häufigere Flüge zu Familie und Geschäftsterminen
  • Währungsrisiko: Falls dein Einkommen nicht in Euro kommt
  • Private Krankenversicherung: Maltesisches Gesundheitssystem hat Lücken
  • Höhere Lebenskosten: Malta ist teurer als oft angenommen

Return on Investment: Wann amortisiert sich Malta?

Dr. Mara aus Zürich hat eine interessante Rechnung aufgemacht:

Setup-Kosten: 22.000 Euro
Jährliche Ersparnis: 28.000 Euro
Amortisation: Nach 10 Monaten

Aber Achtung: Diese Rechnung funktioniert nur, weil Dr. Mara hohe ausländische Einkünfte hat und wenig davon nach Malta transferieren muss.

Was bedeutet das für dich?

Malta-Steuerresidenz ist kein Schnäppchen, aber bei der richtigen Einkommenssituation sehr profitabel. Rechne ehrlich, plane großzügig und vergiss nicht die „weichen“ Faktoren wie Lebensqualität und persönliche Umstände. Eine Steuerersparnis nützt nichts, wenn du dabei unglücklich wirst.

Häufig gestellte Fragen zur Malta Steuerpflicht

Muss ich mich in Deutschland abmelden, um Malta-Steuerresidenz zu werden?

Ja, für die vollständige steuerliche Entlastung in Deutschland musst du dich behördlich abmelden und deinen Lebensmittelpunkt nachweisbar nach Malta verlegen. Die bloße Anmeldung in Malta reicht nicht aus. Deutschland prüft den tatsächlichen Lebensmittelpunkt sehr genau.

Kann ich als Malta-Resident weiterhin deutsche Krankenversicherung haben?

Nein, mit der deutschen Abmeldung endet auch deine Krankenversicherungspflicht in Deutschland. Du musst dich in Malta versichern oder eine private internationale Krankenversicherung abschließen. Viele Malta-Residenten wählen eine Kombination aus maltesischer Grundversicherung und privater Zusatzversicherung.

Wie funktioniert der Malta Non-Dom Status für digitale Nomaden?

Der Non-Dom Status funktioniert nur bei tatsächlicher Malta-Residenz mit 183+ Tagen jährlich. Echte digitale Nomaden ohne festen Wohnsitz können diesen Status nicht nutzen. Du brauchst einen maltesischen Mietvertrag, Utility Bills und nachweisbaren Lebensmittelpunkt.

Welche Steuern zahle ich auf Kryptowährungen als Malta-Resident?

Krypto-Gewinne unterliegen in Malta der normalen Einkommensteuer (15-35%) oder Kapitalertragssteuer. Als Non-Dom zahlst du nur Steuern auf Krypto-Gewinne, die du nach Malta transferierst. Aber Achtung: Der Handel selbst kann als Malta-Einkommen gelten, wenn du von Malta aus tradest.

Kann ich den Malta Non-Dom Status verlieren?

Ja, der Non-Dom Status endet automatisch, wenn du maltesischer Staatsbürger wirst oder 15 der letzten 20 Jahre in Malta gelebt hast. Außerdem kann Malta den Status entziehen, wenn du dein maltesisches Domizil begründest oder die Voraussetzungen nicht mehr erfüllst.

Wie lange dauert die komplette Abwicklung der Malta Steuerresidenz?

Plane realistische 12-18 Monate für den kompletten Prozess. Die maltesischen Anträge dauern 2-6 Monate, aber die Abstimmung mit dem Heimatland und die DBA-Verfahren können sich deutlich länger hinziehen. Viele unterschätzen den bürokratischen Aufwand erheblich.

Muss ich in Malta arbeiten, um Steuerresidenz zu bekommen?

Nein, du musst nicht in Malta arbeiten. Auch Rentner, Investoren oder Menschen mit ausländischen Einkünften können Malta-Steuerresidenz werden. Wichtig ist nur, dass du 183+ Tage dort lebst und deinen Lebensmittelpunkt nachweisbar verlagerst.

Was passiert mit meiner deutschen Rente als Malta-Resident?

Deutsche Renten werden normalerweise weiterhin in Deutschland versteuert, auch wenn du Malta-Resident bist. Das regelt das Doppelbesteuerungsabkommen. Als Non-Dom zahlst du in Malta nur dann Steuern auf die Rente, wenn du sie nach Malta überweist.

Kann ich als EU-Bürger problemlos in Malta arbeiten?

Ja, als EU-Bürger hast du automatisch das Recht, in Malta zu arbeiten. Du brauchst keine Arbeitserlaubnis, musst dich aber bei den maltesischen Sozialversicherungen anmelden und erhältst eine maltesische Steuernummer.

Wie viel kostet ein guter Malta-Steuerberater?

Ein spezialisierter Malta-Steuerberater kostet für das Setup 1.500-3.000 Euro und dann jährlich 2.000-4.000 Euro für die laufende Betreuung. Das klingt viel, amortisiert sich aber meist schon durch vermiedene Fehler und optimierte Steuerplanung im ersten Jahr.

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