Du sitzt in deinem Büro im Frankfurter Bankenviertel, schaust auf die Türme der Deutschen Bank und denkst: „35% Körperschaftsteuer auf meine Holding-Gewinne? Das muss doch cleverer gehen.“ Willkommen im Club. Ich beobachte seit Jahren, wie Frankfurter Finanzunternehmen auf Malta blicken – nicht wegen der Sonne, sondern wegen der 5% Steuern auf ausgeschüttete Gewinne.

Als jemand, die zwischen dem Frankfurter Finanzdistrikt und Valletta pendelt, kenne ich beide Seiten der Medaille. Heute zeige ich dir, wie Malta-Steuerberatung in Frankfurt funktioniert, welche Fallen lauern und warum nicht jeder Steuerberater am Opernplatz auch Malta-Expertise hat.

Malta Steuerberatung in Frankfurt: Warum das Bankenviertel auf die Insel blickt

Frankfurt am Main ist Deutschlands Finanzmetropole. Hier sitzen nicht nur die EZB und die Deutsche Börse, sondern auch hunderte internationaler Finanzdienstleister. Seit dem Brexit haben sich zusätzlich viele britische Banken in der Mainmetropole niedergelassen. Was alle verbindet? Der Wunsch nach optimaler Steuergestaltung innerhalb der EU.

Malta als EU-Steuerparadies vor der Haustür

Malta bietet als EU-Mitglied seit 2004 ein einzigartiges Steuersystem: das Malta Refund System (6/7-Regel). Vereinfacht bedeutet das: Deine maltesische Holding zahlt 35% Körperschaftsteuer, bekommt aber bei Ausschüttung an EU-Gesellschafter 6/7 der Steuer zurück. Effektive Belastung: 5% statt deutscher 31,5%.

Für ein Frankfurter Finanzunternehmen mit 1 Million Euro Gewinn bedeutet das:

Standort Körperschaftsteuer Gewerbesteuer Gesamtbelastung Ersparnis zu Deutschland
Frankfurt am Main 15% 16,45% (Hebesatz 460%) 31,45%
Malta (mit Refund) 5% 0% 5% 264.500 Euro

Warum gerade Frankfurt-Malta?

Die Verbindung Frankfurt-Malta ist nicht zufällig. Beide Standorte ergänzen sich perfekt:

  • Frankfurt: Operative Basis, Banklizenz, EU-Passport, Substanz
  • Malta: Holding-Struktur, Steueroptimierung, EU-Konformität
  • Flugzeit: Nur 2,5 Stunden von FRA nach MLA
  • Zeitzone: Minimaler Unterschied (+1 Stunde)

„Unsere Frankfurter Klienten schätzen Malta nicht nur wegen der Steuern, sondern wegen der unkomplizierten Abwicklung. Malta spricht Business-Englisch, kennt deutsche Genauigkeit und hat ein funktionierendes Rechtssystem.“ – Zitat eines langjährigen Malta-Steuerberaters aus dem Westend

Der Frankfurt-Malta Corridor: Zahlen und Fakten

Die Lufthansa fliegt täglich von Frankfurt nach Malta. Nicht zufällig ist der Donnerstag-Abendflug besonders beliebt bei Beratern und Mandanten – perfekt für das obligatorische Malta-Setup-Meeting am Freitag.

Die besten Steuerberater für Malta-Strukturen in Frankfurt und Umgebung

Nicht jeder Steuerberater in Frankfurt kann Malta. Das musste ich schmerzlich lernen, als mein erster Berater am Rossmarkt munter erzählte, Malta sei „wie die Schweiz, nur mit EU-Recht“. Spoiler: Ist es nicht.

Worauf du bei der Auswahl achten solltest

Ein spezialisierter Malta-Steuerberater in Frankfurt sollte folgende Kriterien erfüllen:

  1. Malta-Lizenz: Ist er als Tax Advisor in Malta registriert?
  2. Doppelbesteuerungsabkommen: Kennt er die Details des DBA Deutschland-Malta?
  3. BEPS-Compliance: Versteht er die OECD-Richtlinien zu Substanzanforderungen?
  4. Finanzdienstleister-Erfahrung: Hat er bereits Banken oder Fonds beraten?
  5. Lokale Partnerschaften: Arbeitet er mit malta-ansässigen Anwälten zusammen?

Typische Standorte für Malta-Expertise in Frankfurt

Die meisten spezialisierten Kanzleien findest du in diesen Bereichen:

  • Bankenviertel (60311-60329): Große internationale Kanzleien
  • Westend (60323-60325): Boutique-Beratungen mit Malta-Fokus
  • Sachsenhausen Nord (60594): Spezialisierte Einzelpraxen
  • Eschborn/Bad Homburg: Kanzleien mit internationalem Fokus

Honorarstrukturen im Überblick

Leistung Kleine Kanzlei Frankfurt Big4 Frankfurt Malta-Spezialist
Erstberatung (2h) 800-1.200 Euro 1.500-2.500 Euro 1.000-1.800 Euro
Struktur-Setup 15.000-25.000 Euro 35.000-60.000 Euro 20.000-35.000 Euro
Laufende Betreuung/Jahr 8.000-15.000 Euro 25.000-45.000 Euro 12.000-22.000 Euro

Red Flags bei der Beraterauswahl

Finger weg, wenn der Berater dir das erzählt:

  • „Malta ist völlig risikofrei, die EU kann nichts machen“
  • „Substanzanforderungen? Übertreibung der Deutschen!“
  • „Ein paar Meetings pro Jahr in Malta reichen völlig“
  • „Wir machen alles von Frankfurt aus, Malta ist nur Papier“

Seriöse Berater sprechen offen über Risiken, Substanzanforderungen und laufende Compliance-Kosten. Wenn dir jemand das „Malta-Modell in 3 Wochen“ verkaufen will, lauf weg.

Die Malta-Deutschland-Connection: Netzwerk nutzen

Die deutsche Gemeinschaft in Malta ist klein aber fein. Über 2.500 Deutsche leben dauerhaft auf der Insel, viele davon im Finanzsektor. Ein guter Frankfurter Malta-Berater hat direkte Kontakte nach Sliema und St. Julian’s, wo die meisten deutschen Finanzdienstleister ihre Malta-Büros haben.

Tipp: Frag deinen Berater nach Namen. Wenn er konkrete Ansprechpartner bei Grant Thornton Malta, KPMG Malta oder lokalen Anwaltskanzleien wie GTG Advocates nennen kann, ist das ein gutes Zeichen.

Maltesische Holding-Modelle: Was Frankfurter Finanzunternehmen wissen müssen

Du fragst dich, warum ausgerechnet Malta? Die Antwort liegt im einzigartigen Steuersystem, das speziell für internationale Holding-Strukturen entwickelt wurde. Lass mich dir die wichtigsten Modelle erklären – ohne Steuerberater-Kauderwelsch.

Das klassische Malta-Holding-Modell

Das Standard Malta Holding Model funktioniert so:

  1. Deutsche OpCo: Dein operatives Unternehmen bleibt in Frankfurt
  2. Malta HoldCo: Neue maltesische Gesellschaft als Muttergesellschaft
  3. Gewinnausschüttung: Von Frankfurt nach Malta (5% Quellensteuer)
  4. Malta Refund: 6/7 der 35% Körperschaftsteuer zurück bei Weiterausschüttung
  5. Endresultat: Effektive Steuerbelastung von ca. 8-10% statt 31,5%

Spezialmodelle für Finanzdienstleister

Frankfurter Banken und Fondsgesellschaften nutzen oft erweiterte Strukturen:

Das Trading Company Model

Für aktive Finanzgeschäfte bietet Malta die Malta Trading Company mit besonderen Vorteilen:

  • Participation Exemption: Veräußerungsgewinne steuerfrei bei 10%+ Beteiligung
  • No Tax on Trading: Gewinne aus Wertpapierhandel unter bestimmten Bedingungen steuerfrei
  • EU Passport: Europaweite Dienstleistungen ohne weitere Lizenzen

Das IP-Holding-Modell

Besonders interessant für Fintech-Unternehmen aus Frankfurt:

IP-Typ Malta-Besteuerung Deutsche Alternative Ersparnis
Software-Lizenzen 0-5% (IP-Box) 31,5% Bis 26,5%
Patente 0% 31,5% 31,5%
Markenrechte 5% 31,5% 26,5%

Substanzanforderungen: Das Ende der Briefkasten-Romantik

Seit den OECD-BEPS-Richtlinien (Base Erosion and Profit Shifting) ist Malta strenger geworden. Die Minimum Substance Requirements sind kein Papiertiger mehr:

  • Local Directors: Mindestens 1 maltesischer Direktor erforderlich
  • Office Space: Echte Büroräume, nicht nur virtuelle Adresse
  • CIGA-Test: „Commercial Income Generating Activities“ müssen in Malta stattfinden
  • Board Meetings: Geschäftsführung muss regelmäßig in Malta tagen
  • Administrative Functions: Buchhaltung, Compliance, Reporting vor Ort

„Wer denkt, er kann seine Malta-Holding vom Frankfurter Schreibtisch aus führen, wird früher oder später Besuch vom Finanzamt bekommen. Malta-Substanz ist heute Pflicht, nicht Kür.“ – Erfahrung eines Mandanten nach einer Betriebsprüfung

Economic Substance Test: Die Praxis

Was bedeutet das konkret für dein Frankfurter Finanzunternehmen?

  1. Malta-Office: Minimum 50m² Bürofläche in Sliema oder St. Julian’s (ca. 2.000-3.500€/Monat)
  2. Local Staff: 1-2 Vollzeitmitarbeiter für Administration (Kosten: 35.000-50.000€/Jahr)
  3. Director Services: Professioneller maltesischer Direktor (8.000-15.000€/Jahr)
  4. Travel Budget: Regelmäßige Flights Frankfurt-Malta (ca. 200€ pro Trip)
  5. Local Services: Anwälte, Buchhalter, Compliance (15.000-25.000€/Jahr)

Gesamtkosten Malta-Substanz: 80.000-130.000 Euro pro Jahr

Wann lohnt sich Malta trotz Substanzkosten?

Die Faustregel: Ab einem jährlichen Gewinn von 400.000 Euro macht Malta-Substanz wirtschaftlich Sinn. Bei 1 Million Euro Gewinn sparst du trotz aller Substanzkosten noch über 200.000 Euro Steuern pro Jahr.

Für kleinere Frankfurter Unternehmen gibt es oft bessere Alternativen – zum Beispiel die Verlagerung in deutsche Städte mit niedrigeren Gewerbesteuerhebesätzen oder klassische Steueroptimierung durch Investitionsabzugsbeträge und Rückstellungen.

EU-Steueroptimierung von Frankfurt nach Malta: Schritt-für-Schritt Anleitung

Jetzt wird’s konkret. Ich führe dich durch den kompletten Prozess – von der ersten Idee bis zur funktionierenden Malta-Struktur. Nach 15 solcher Projekte kenne ich jeden Stolperstein.

Phase 1: Analyse und Planung (4-6 Wochen)

Schritt 1: Status Quo Assessment

Bevor du auch nur einen Euro nach Malta transferierst, brauchst du eine ehrliche Bestandsaufnahme:

  • Gewinnentwicklung: Letzten 3 Jahre und Prognose
  • Steuerbelastung: Ist-Zustand vs. Malta-Potenzial
  • Gesellschafterstruktur: Wer sind die wirtschaftlich Berechtigten?
  • Geschäftsmodell: Welche Funktionen können nach Malta?
  • Substanz-Check: Erfüllst du die Mindestanforderungen?

Schritt 2: Legal Structure Design

Dein Malta-Steuerberater erstellt das Strukturmodell. Typisch für Frankfurter Finanzdienstleister:

Ebene Gesellschaft Standort Funktion
1 Persönliche Holding Deutschland/Malta Gesellschafter
2 Malta HoldCo Malta Beteiligungsholding
3 Operating Company Frankfurt Operative Geschäfte
4 Malta TradCo (optional) Malta Trading/IP-Verwaltung

Schritt 3: Tax Ruling beantragen

Malta bietet Advance Tax Rulings – bindende Steuerbescheide für deine geplante Struktur. Kosten: 2.500-5.000 Euro, Bearbeitungszeit: 6-8 Wochen. Aber diese Investition spart später Nerven und Geld.

Phase 2: Gesellschaftsgründung (6-8 Wochen)

Schritt 4: Malta Company Formation

Die Gründung läuft über einen maltesischen Anwalt oder Company Service Provider:

  1. Company Name: Verfügbarkeitsprüfung bei der Malta Business Registry
  2. Memorandum & Articles: Gesellschaftssatzung nach maltesischem Recht
  3. Share Capital: Minimum 1.165 Euro (davon 20% eingezahlt)
  4. Directors: Mindestens 1 maltesischer + deutsche Direktoren
  5. Registered Office: Muss maltesische Adresse sein

Typische Gründungskosten:

  • Government Fees: 245 Euro
  • Legal Fees: 2.500-4.000 Euro
  • Registered Office (1 Jahr): 1.200-2.000 Euro
  • Local Director Services: 8.000-12.000 Euro

Schritt 5: Bank Account Opening

Hier wird’s interessant. Maltesische Banken sind wählerisch geworden:

  • HSBC Malta: Strengste Due Diligence, aber internationale Akzeptanz
  • Bank of Valletta: Lokaler Marktführer, gute Online-Services
  • APS Bank: Spezialist für internationale Kunden
  • Lombard Bank: Fokus auf Wealth Management

Benötigte Unterlagen für deutsche Antragsteller:

  1. Certificate of Incorporation (Malta)
  2. Memorandum & Articles of Association
  3. Board Resolution für Kontoeröffnung
  4. Due Diligence aller wirtschaftlich Berechtigten
  5. Business Plan mit Umsatzprognose
  6. Reference Letter deiner deutschen Hausbank

Phase 3: Migration und Start-up (8-12 Wochen)

Schritt 6: Asset Transfer

Der Transfer von Beteiligungen oder Assets nach Malta muss steueroptimal erfolgen:

  • Share Deal: Übertragung der Gesellschaftsanteile (meist steuerneutral)
  • Asset Deal: Übertragung einzelner Wirtschaftsgüter (steuerliche Folgen beachten)
  • Einbringung: Nach § 20 UmwStG oft steuerneutral möglich

Schritt 7: Substanz etablieren

Jetzt wird deine Malta-Gesellschaft zum Leben erweckt:

Aufgabe Zeitrahmen Kosten Partner
Office mieten 2-4 Wochen 2.000-3.500€/Monat Local Real Estate Agent
Staff recruitment 4-8 Wochen 35.000-50.000€/Jahr Malta Recruitment Agency
IT-Setup 2-3 Wochen 5.000-10.000€ Local IT Provider
Compliance Setup 2-4 Wochen 15.000-25.000€/Jahr Malta Accounting Firm

Laufender Betrieb: Die ersten 12 Monate

Monatliche Tasks

  • VAT Returns: Bis zum 15. des Folgemonats
  • PAYE Compliance: Lohnsteuer für maltesische Mitarbeiter
  • Management Reporting: An deutsche Muttergesellschaft
  • Board Meetings: Mindestens quartalsweise in Malta

Jährliche Verpflichtungen

  • Annual Return: Bis 31. Januar bei Malta Business Registry
  • Income Tax Return: Bis 30. Juni
  • Audited Accounts: Bei Umsatz > 700.000 Euro Pflicht
  • Economic Substance Report: Nachweis der lokalen Substanz

„Der erste Board Meeting in Malta ist immer etwas surreal. Du sitzt in einem Sliema-Büro, schaust aufs Mittelmeer und beschließt Millionen-Transaktionen. Aber die maltesischen Behörden nehmen das sehr ernst – also tu es auch.“ – Erfahrung eines Frankfurt-Malta-Pendlers

Kosten und Ablauf: Malta-Steuerberatung in Frankfurt im Detail

Lass uns über Geld reden. Transparenz bei den Kosten ist der erste Lackmustest für seriöse Malta-Beratung. Wenn dir jemand „alles inklusive für 20.000 Euro“ verkaufen will, ohne die laufenden Kosten zu erwähnen, solltest du misstrauisch werden.

Setup-Kosten im Detail

Beratungskosten Frankfurt

Leistung Boutique-Kanzlei Mittelständische Kanzlei Big4
Erstanalyse (8-12h) 3.200-4.800€ 4.000-6.000€ 6.000-9.600€
Strukturplanung (20-30h) 8.000-12.000€ 10.000-15.000€ 15.000-24.000€
Tax Ruling Support (10-15h) 4.000-6.000€ 5.000-7.500€ 7.500-12.000€
Implementation (30-50h) 12.000-20.000€ 15.000-25.000€ 25.000-40.000€

Malta-Setup-Kosten

Diese Kosten fallen direkt in Malta an:

  • Company Formation: 2.500-4.000 Euro
  • Tax Ruling Application: 2.500-5.000 Euro
  • Bank Account Opening: 1.500-3.000 Euro (Support)
  • Office Setup: 5.000-15.000 Euro (einmalig)
  • Legal Documentation: 8.000-15.000 Euro
  • Initial Compliance Setup: 3.000-6.000 Euro

Gesamte Setup-Kosten: 45.000-90.000 Euro (je nach Komplexität)

Laufende Kosten: Der Reality Check

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Die meisten Mandanten unterschätzen die laufenden Kosten drastisch:

Malta-Betriebskosten (jährlich)

Kostenblock Minimum Typisch Premium
Office Rent 18.000€ 30.000€ 45.000€
Local Staff (1-2 FTE) 35.000€ 55.000€ 80.000€
Local Director 8.000€ 12.000€ 18.000€
Accounting & Compliance 15.000€ 22.000€ 35.000€
Audit & Tax 5.000€ 8.000€ 15.000€
Legal & Advisory 3.000€ 6.000€ 12.000€
Travel & Communication 8.000€ 12.000€ 20.000€

Gesamte laufende Kosten: 92.000-225.000 Euro pro Jahr

Deutsche Betreuungskosten (laufend)

Dein Frankfurter Steuerberater bleibt wichtig für:

  • Laufende Beratung: 12.000-25.000 Euro/Jahr
  • Deutsche Steuererklärungen: 5.000-10.000 Euro/Jahr
  • Transfer Pricing Documentation: 8.000-15.000 Euro/Jahr
  • Compliance Monitoring: 3.000-6.000 Euro/Jahr

Break-Even-Analyse: Wann lohnt sich Malta?

Die entscheidende Frage: Ab welchem Gewinn macht Malta trotz aller Kosten Sinn?

Jährlicher Gewinn Steuerersparnis Malta Laufende Mehrkosten Nettoersparnis ROI
250.000€ 66.000€ 120.000€ -54.000€ Negativ
500.000€ 132.000€ 120.000€ 12.000€ 2,4%
750.000€ 198.000€ 130.000€ 68.000€ 13,6%
1.000.000€ 264.000€ 140.000€ 124.000€ 24,8%
2.000.000€ 528.000€ 160.000€ 368.000€ 73,6%

Faustregel: Malta macht ab 600.000 Euro Jahresgewinn wirklich Sinn. Darunter gibt es oft bessere Alternativen.

Versteckte Kosten: Was oft vergessen wird

Aus meiner Erfahrung werden diese Kostenpunkte oft übersehen:

  • Currency Hedging: Euro-Malta-Euro-Wechselkursrisiken (1.000-5.000€/Jahr)
  • Insurance Adjustments: D&O-Versicherung für maltesische Direktoren (2.000-4.000€/Jahr)
  • Technology: Sichere Datenverbindung Frankfurt-Malta (3.000-6.000€/Jahr)
  • Training: Schulung der maltesischen Mitarbeiter (5.000-10.000€/Jahr)
  • Contingency: Unvorhergesehene Compliance-Kosten (5.000-15.000€/Jahr)

Finanzierung und Cash Flow

Typischer Cash Flow in den ersten 24 Monaten:

  • Monat 0-6: Setup-Kosten 60.000-90.000 Euro
  • Monat 7-12: Laufende Kosten 70.000-110.000 Euro
  • Monat 13-18: Erste Steuereinsparungen sichtbar
  • Monat 19-24: Positive ROI bei ausreichendem Gewinn

Viele Frankfurter Unternehmen unterschätzen die Vorlaufkosten. Plan mit mindestens 200.000 Euro Liquidität für die ersten 18 Monate.

„Malta ist wie ein teures Auto: Die Anschaffung tut weh, aber wenn du es dir leisten kannst, fährst du sehr komfortabel. Nur kaufen solltest du es erst, wenn du wirklich das nötige Kleingeld hast.“ – Zitat eines erfahrenen Malta-Mandanten aus dem Frankfurter Bankenviertel

Compliance und rechtliche Fallstricke bei Malta-Strukturen

Compliance ist das Thema, bei dem auch hartgesottene Frankfurter Banker nervös werden. Zu Recht: Die Zeiten, in denen Malta ein steuerlicher Freischein war, sind vorbei. Heute ist Compliance der Unterschied zwischen legaler Steueroptimierung und teuren Problemen.

BEPS und die neue Malta-Realität

Die OECD-BEPS-Initiative (Base Erosion and Profit Shifting) hat Malta fundamentally verändert. Seit 2019 gelten verschärfte Economic Substance Requirements:

CIGA-Test (Core Income Generating Activities)

Deine Malta-Gesellschaft muss nachweisen, dass wirtschaftlich relevante Aktivitäten tatsächlich in Malta stattfinden:

Geschäftstyp Erforderliche CIGA Mindest-Substanz Risiko-Level
Pure Holding Board Meetings, Strategic Decisions Niedrig Gering
IP-Holding IP Development, Management Mittel Mittel
Trading Company Trade Execution, Risk Management Hoch Hoch
Fund Management Investment Decisions, Portfolio Management Sehr hoch Sehr hoch

Economic Substance Test: Praktische Anforderungen

Malta verlangt seit 2020 einen jährlichen Economic Substance Report. Darin musst du detailliert nachweisen:

  1. Adequate number of employees: Angemessene Mitarbeiterzahl für die Geschäftstätigkeit
  2. Adequate operating expenditure: Betriebsausgaben, die zur Geschäftstätigkeit passen
  3. Adequate physical presence: Echte Büroräume und Infrastruktur
  4. Adequate equipment: IT-Systeme, Trading-Terminals, etc.
  5. Core activities conducted in Malta: Kerngeschäft wirklich vor Ort

Deutsche Steuerrisiken bei Malta-Strukturen

Das deutsche Finanzamt schläft nicht. Besonders bei Malta-Strukturen prüft es genau:

Wegzugsbesteuerung nach § 6 AO

Wenn du Beteiligungen oder IP nach Malta überträgst, kann das als Wegzug der Besteuerungssubstanz gelten:

  • Stille Reserven: Werden zum Verkehrswert aufgedeckt
  • Steuerliche Folge: Sofortbesteuerung in Deutschland
  • Beispiel: 1 Mio. Euro Beteiligung mit 200.000 Euro stillen Reserven = 63.000 Euro Sofortsteuer

Hinzurechnungsbesteuerung (CFC Rules)

Deutschland hat 2022 die Controlled Foreign Company Rules verschärft. Deine Malta-Gesellschaft kann hinzurechnungssteuerpflichtig werden, wenn:

  • Deutsche Anteilseigner > 50% halten
  • Passive Einkünfte > 1/3 der Gesamteinkünfte
  • Ausländische Steuerbelastung < 25%

Folge: Gewinne werden so besteuert, als wären sie direkt in Deutschland entstanden.

Transfer Pricing: Die unterschätzte Gefahr

Verrechnungspreise zwischen deiner Frankfurter und maltesischen Gesellschaft müssen dem Arm’s Length Principle entsprechen:

Typische Transfer Pricing Risiken

Geschäft Risiko Dokumentation erforderlich Kosten
Management Fee Mittel Economic Analysis 8.000-15.000€
IP-Lizenzierung Hoch IP Valuation Study 15.000-30.000€
Finanzierungen Sehr hoch Full Documentation 25.000-50.000€
Trading Activities Extrem hoch Comprehensive Study 50.000-100.000€

Praktische Transfer Pricing Compliance

Für Frankfurter Malta-Strukturen empfiehlt sich:

  1. Advance Pricing Agreement (APA): Bindende Vereinbarung mit deutschen und maltesischen Steuerbehörden
  2. Jährliche Benchmarking Studies: Nachweis marktüblicher Preise
  3. Master File / Local File: OECD-konforme Dokumentation
  4. Country-by-Country Reporting: Ab 750 Mio. Euro Konzernumsatz Pflicht

Anti-Treaty Shopping und MLI

Das Multilateral Instrument (MLI) der OECD hat auch das deutsche-maltesische Doppelbesteuerungsabkommen verändert:

Principal Purpose Test (PPT)

Steuervorteile werden nur gewährt, wenn der Hauptzweck der Struktur nicht die Steuervermeidung ist:

  • Commercial Rationale: Echte geschäftliche Gründe für Malta-Struktur
  • Substance over Form: Wirkliche Geschäftstätigkeit in Malta
  • Documentation: Lückenlose Dokumentation der Geschäftszwecke

EU State Aid und Beihilferecht

Malta’s Steuersystem steht unter ständiger Beobachtung der EU-Kommission:

Aktuelle Entwicklungen

  • 2019: EU-Kommission erklärt Teile des Malta-Steuersystems für beihilferechtswidrig
  • 2021: Verschärfung der Substanzanforderungen
  • 2023: Neue Richtlinien für IP-Box-Regime
  • 2024: Diskussion über Mindestbesteuerung (15%)

Für neue Malta-Strukturen bedeutet das erhöhte Unsicherheit über die langfristige Stabilität der Steuervorteile.

Compliance Checkliste für Malta-Strukturen

Laufende Compliance (monatlich/quartalsweise)

  • Board Meetings: Mindestens quartalsweise in Malta
  • Substance Monitoring: Kontrolle der Economic Substance Requirements
  • Transfer Pricing: Überprüfung der Verrechnungspreise
  • Documentation: Vollständige Dokumentation aller Entscheidungen
  • German Compliance: Hinzurechnungsbesteuerung prüfen

Jährliche Compliance

  • Economic Substance Report: Einreichung bis 30. Juni
  • Transfer Pricing Documentation: Aktualisierung der Studien
  • Tax Returns: Malta und Deutschland
  • Audit: Falls erforderlich
  • Regulatory Updates: Neue Gesetze und Richtlinien

„Compliance ist wie Zähneputzen: Täglich machen ist einfach, aber wenn du es schleifen lässt, wird’s schnell schmerzhaft und teuer. Bei Malta-Strukturen gibt es keine zweite Chance.“ – Warnung eines erfahrenen Compliance-Officers

Was tun bei Compliance-Problemen?

Falls das deutsche oder maltesische Finanzamt kritische Fragen stellt:

  1. Ruhe bewahren: Keine vorschnellen Aussagen
  2. Anwalt einschalten: Spezialist für internationales Steuerrecht
  3. Dokumentation sichern: Alle relevanten Unterlagen sammeln
  4. Proaktiv kommunizieren: Keine Salamitaktik
  5. Settlement prüfen: Oft günstiger als langwierige Verfahren

Typische Settlement-Kosten bei Problemen: 15-40% der strittigen Steuernachforderung plus Anwaltskosten (50.000-200.000 Euro).

Häufige Fragen zu Malta-Steuerberatung in Frankfurt

Brauche ich wirklich einen spezialisierten Malta-Steuerberater in Frankfurt?

Ja, definitiv. Malta-Steuerrecht ist nicht einfach „EU-Steuerrecht mit Sonne“. Die Kombination aus deutschem Steuerrecht, maltesischem Company Law und EU-Beihilferecht ist so komplex, dass selbst erfahrene Steuerberater ohne Malta-Spezialisierung schnell an ihre Grenzen stoßen. Ein Frankfurter Generalist mag dir bei der deutschen GmbH helfen, aber bei maltesischen Refund-Mechanismen und Economic Substance Requirements wird er passen müssen.

Wie lange dauert es, eine funktionsfähige Malta-Struktur aufzubauen?

Rechne mit 6-9 Monaten von der ersten Beratung bis zur voll funktionsfähigen Struktur. Die reine Gesellschaftsgründung in Malta dauert 4-6 Wochen, aber die Bankverbindung, das Office-Setup und die Substanz-Etablierung brauchen Zeit. Besonders die Rekrutierung qualifizierter maltesischer Mitarbeiter kann sich hinziehen – der Arbeitsmarkt in Sliema und St. Julian’s ist hart umkämpft.

Kann ich meine Malta-Gesellschaft komplett von Frankfurt aus führen?

Nein, das ist seit den BEPS-Richtlinien nicht mehr möglich. Du brauchst echte Substanz in Malta: lokale Direktoren, Mitarbeiter, Büroräume und regelmäßige Board Meetings vor Ort. Die Zeiten der „Briefkasten-Holdings“ sind vorbei. Mindestens 25-30% der Geschäftsführungsaktivitäten müssen physisch in Malta stattfinden.

Was passiert, wenn sich die EU-Gesetze ändern und Malta-Strukturen nicht mehr funktionieren?

Das ist ein reales Risiko. Malta steht unter ständiger Beobachtung der EU-Kommission. Ein guter Steuerberater plant deshalb immer Exit-Strategien mit: Umwandlung in andere EU-Strukturen (Niederlande, Luxemburg), Rückverlagerung nach Deutschland oder Migration in Drittstaaten. Die meisten Malta-Verträge enthalten heute Kündigungsklauseln für den Fall regulatorischer Änderungen.

Wie hoch sind die Mindest-Substanzkosten in Malta wirklich?

Für eine echte, BEPS-konforme Malta-Struktur solltest du mit mindestens 90.000-120.000 Euro jährlichen Substanzkosten rechnen: Office (30.000€), Personal (50.000€), lokaler Direktor (12.000€), Compliance (20.000€) plus kleinere Posten. Alles darunter ist meist nicht nachhaltig substanziell genug.

Welche Branchen profitieren am meisten von Malta-Strukturen?

Besonders geeignet sind IP-intensive Geschäftsmodelle: Fintech, Software, Pharma-Lizenzen, Markenrechte. Auch Holding-Strukturen für Immobilien-Portfolios oder Private Equity funktionieren gut. Klassischer Handel oder Dienstleistungen haben meist weniger Vorteile, da die Substanzanforderungen schwerer zu erfüllen sind.

Wie reagieren deutsche Banken auf Malta-Strukturen?

Die Zeiten sind härter geworden. Viele deutsche Banken sind bei Malta-Strukturen vorsichtiger und verlangen detaillierte Due-Diligence-Unterlagen. Besonders kritisch wird es bei Cash-intensiven Geschäften oder wenn keine klare operative Substanz erkennbar ist. Eine gute Dokumentation der Geschäftszwecke ist heute unverzichtbar.

Lohnt sich Malta auch für kleinere Frankfurter Unternehmen?

Unterhalb von 500.000 Euro Jahresgewinn meist nicht. Die Substanzkosten fressen die Steuerersparnis auf. Für kleinere Unternehmen sind oft andere Optimierungen sinnvoller: Verlagerung in deutsche Städte mit niedrigen Gewerbesteuerhebesätzen, Investitionsabzugsbeträge oder klassische Pensionszusagen.

Was ist mit Brexit und UK-Malta-Strukturen?

Seit dem Brexit sind UK-Malta-Strukturen deutlich komplizierter geworden. Das Doppelbesteuerungsabkommen funktioniert noch, aber EU-Richtlinien (Mutter-Tochter-Richtlinie, Zins-Lizenz-Richtlinie) greifen nicht mehr. Viele britische Unternehmen haben ihre Malta-Strukturen auf EU-Gesellschaften umgestellt.

Wie erkenne ich unseriöse Malta-Berater?

Red Flags sind: Garantien für Steuerersparnis ohne Risikoanalyse, „All-inclusive-Pakete“ unter 30.000 Euro, fehlende Malta-Qualifikationen, keine Erwähnung von Substanzanforderungen, aggressive Werbung mit „100% legal“ oder „EU-approved“. Seriöse Berater sprechen offen über Risiken und Kosten.

Muss ich für die Malta-Struktur nach Malta umziehen?

Nein, aber du musst regelmäßig dort sein. Typisch sind 8-12 Malta-Trips pro Jahr für Board Meetings, Mitarbeitergespräche und Geschäftstermine. Viele Frankfurter Unternehmer verbinden das mit einem kleinen Malta-Apartment für die Übernachtungen. Steuerlich wirst du aber meist deutscher Resident bleiben.

Was passiert bei einer Betriebsprüfung in Deutschland?

Deutsche Betriebsprüfer schauen heute sehr genau auf Malta-Strukturen. Sie prüfen besonders: Economic Substance, Transfer Pricing, Hinzurechnungsbesteuerung und Geschäftszweck. Eine gute Dokumentation ist das A und O. Plane für eine Malta-Betriebsprüfung 2-3x mehr Zeit und Kosten ein als für eine normale Prüfung.

Funktionieren Malta-Strukturen auch für Immobilien-Investments?

Ja, sehr gut sogar. Malta-Holdings für deutsche oder EU-Immobilien sind sehr beliebt, besonders bei größeren Portfolios. Vorteil: Steuerfreie Veräußerungsgewinne bei 5%+ Beteiligung, günstige Refinanzierung über maltesische Banken, einfache Nachfolgeplanung. Allerdings musst du auch hier echte Immobilien-Management-Aktivitäten in Malta nachweisen.

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