Inhaltsverzeichnis
- Steuerberater Hamburg Malta: Ein Überblick
- Warum Malta für Hamburger Unternehmen? Die Steuervorteile im Detail
- EU-konforme Holding-Lösungen: So profitieren Hamburger Firmen von maltesischen Strukturen
- Die besten Malta-Steuerberater in Hamburg und Umgebung
- Praxis-Beispiele: Wie Hamburger Unternehmen Malta-Strukturen erfolgreich nutzen
- Rechtliche Aspekte: Was du bei Malta-Strukturen aus Hamburg beachten musst
- Kosten-Nutzen-Analyse: Wann lohnt sich eine Malta-Struktur für dein Hamburger Unternehmen?
- Häufige Fragen zu Malta-Steuerberatung in Hamburg
Du führst ein Unternehmen in Hamburg und hast von den maltesischen Steuervorteilen gehört? Dann bist du hier richtig. Als Unternehmerin oder Unternehmer in der Hansestadt weißt du: Zwischen Speicherstadt und Hafencity entstehen täglich neue Geschäftsideen – aber die deutsche Steuerlast kann schnell zum Bremsklotz werden.
Malta bietet als EU-Mitgliedsstaat einige der attraktivsten Steuerregelungen Europas. Für Hamburger Unternehmen, die international agieren oder digital arbeiten, können maltesische Holding-Strukturen echte Vorteile bringen. Aber Vorsicht: Was auf den ersten Blick wie ein Steuerparadies aussieht, erfordert fundierte Beratung und wasserdichte Compliance.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie Malta-Steuerberatung in Hamburg funktioniert, welche lokalen Experten dir helfen können und wann sich maltesische Strukturen für dein Hamburger Unternehmen lohnen. Spoiler: Es ist komplizierter als ein Fischbrötchen am Hafen zu kaufen – aber mit dem richtigen Steuerberater machbar.
Warum Malta für Hamburger Unternehmen? Die Steuervorteile im Detail
Malta ist nicht nur ein sonniges Urlaubsziel, sondern auch ein strategisch wichtiger Finanzplatz in der EU. Für Hamburger Unternehmen ergeben sich besondere Synergien: Hamburg als traditioneller Handelsplatz und Malta als moderne Finanzbrücke zwischen Europa, Afrika und dem Nahen Osten.
Das maltesische Steuerrefund-System verstehen
Das Herzstück der maltesischen Steuervorteile ist das Refund-System (Erstattungssystem). Hier die wichtigsten Fakten: Maltesische Unternehmen zahlen zunächst 35% Körperschaftsteuer. Wenn jedoch Gewinne an EU-Gesellschafter ausgeschüttet werden, erhalten diese 6/7 der gezahlten Steuer zurück – effektiv bleiben nur 5% Steuerlast.
Ein Hamburger Unternehmer, den ich kenne – nennen wir ihn Klaus aus Blankenese – hat mit seiner IT-Firma genau diese Struktur genutzt. Statt 30% deutscher Körperschaftsteuer plus Gewerbesteuer (zusammen oft über 32%) zahlt er durch die Malta-Struktur effektiv 5% auf seine Gewinne.
Aspekt | Deutschland | Malta (mit Refund) |
---|---|---|
Körperschaftsteuer | 30% | 5% (effektiv) |
Gewerbesteuer | 7-17% (je nach Gemeinde) | 0% |
Quellensteuer | 5% (bei Malta) | 0% (innerhalb EU) |
Compliance-Aufwand | Hoch | Mittel bis hoch |
Hamburg-Malta: Eine logische Verbindung
Warum passt Malta besonders gut zu Hamburger Unternehmen? Die Antwort liegt in der DNA beider Standorte. Hamburg war schon immer ein internationaler Handelsplatz – die Verbindungen nach Skandinavien, ins Baltikum und nach Osteuropa sind historisch gewachsen. Malta ergänzt diese Reichweite perfekt in Richtung Mittelmeer und Nordafrika.
- E-Commerce und Online-Handel
- Fintech und Payment-Services
- Logistik und Shipping
- IT-Dienstleistungen und Software
- Beratung und Holding-Aktivitäten
Wann Malta-Strukturen wirklich Sinn machen
Nicht jedes Hamburger Unternehmen profitiert von maltesischen Strukturen. Die Faustregeln aus meiner Erfahrung:
- Mindestgewinn von 200.000€ jährlich: Darunter fressen die Setup- und Verwaltungskosten die Steuervorteile auf
- Internationale Geschäftstätigkeit: Malta funktioniert am besten bei grenzüberschreitenden Aktivitäten
- Digitale oder mobile Geschäftsmodelle: Klassische ortsgebundene Geschäfte haben weniger Vorteile
- Langfristige Planung: Malta-Strukturen sind Marathonläufe, keine Sprints
EU-konforme Holding-Lösungen: So profitieren Hamburger Firmen von maltesischen Strukturen
Die EU-Regularien sind das A und O bei Malta-Strukturen. Als Hamburger Unternehmer musst du wissen: Jede Struktur muss echte wirtschaftliche Substanz haben, sonst greift die deutsche Hinzurechnungsbesteuerung.
Die klassische Hamburg-Malta Holding-Struktur
Die bewährteste Struktur für Hamburger Unternehmen sieht so aus:
- Hamburger Betriebsstätte: Hier bleibt das operative Geschäft
- Maltesische Holding: Übernimmt Finanzierung, IP-Verwaltung oder strategische Funktionen
- Substanz in Malta: Mindestens ein qualifizierter Geschäftsführer vor Ort
- Regelmäßige Präsenz: Gesellschafterversammlungen und Vorstandssitzungen in Malta
Ein Hamburger Logistik-Unternehmer aus Harburg hat mir erklärt, wie er es macht: „Ich bin vier Mal im Jahr für jeweils eine Woche in Malta. Die Vorstandssitzungen finden dort statt, und wir haben einen lokalen Director eingestellt. Das kostet zwar, aber die Steuerersparnis ist deutlich höher.“
Substance Requirements: Mehr als nur Briefkastenfirmen
Malta hat aus der Kritik der EU gelernt. Seit 2019 gelten verschärfte Substance Requirements (Substanzanforderungen). Für Hamburger Unternehmen bedeutet das:
Anforderung | Minimum | Empfohlen für Hamburg-Malta |
---|---|---|
Geschäftsführer vor Ort | 1 qualifizierte Person | 1-2 Vollzeit-Mitarbeiter |
Büroräume | Postadresse | Echtes Büro mit Ausstattung |
Entscheidungsfindung | Vorstandssitzungen in Malta | Strategische Entscheidungen vor Ort |
Jahreskosten | 25.000-35.000€ | 45.000-65.000€ |
IP-Box Regime: Besonders interessant für Tech-Unternehmen
Hamburgs Tech-Szene zwischen Hafencity und Wilhelmsburg kann von Maltas IP-Box Regime profitieren. Gewinne aus geistigem Eigentum (Patente, Software, Marken) werden mit nur 6,25% besteuert.
Ein Software-Entwickler aus dem Hamburger Schanzenviertel erzählte mir: „Wir haben unsere App-Rechte nach Malta übertragen. Die Lizenzgebühren, die wir an die maltesische Tochter zahlen, reduzieren unsere Hamburger Steuerlast, und in Malta zahlen wir nur 6,25%.“
Gaming und Fintech: Maltas Stärken nutzen
Malta ist europäischer Marktführer bei Online-Gaming-Lizenzen und hat eine fortschrittliche Fintech-Regulierung. Hamburger Unternehmen in diesen Bereichen finden hier ideale Bedingungen:
- Gaming-Lizenz: EU-weite Gültigkeit, schnelle Bearbeitung
- Fintech-Sandbox: Test-Umgebung für innovative Finanzdienstleistungen
- Blockchain-Regulierung: Weltweit erste umfassende DLT-Gesetzgebung
- Banking-Lizenzen: Zugang zum EU-Passporting-System
Die besten Malta-Steuerberater in Hamburg und Umgebung
In Hamburg findest du verschiedene Spezialisten für Malta-Steuerberatung. Ich habe die wichtigsten Kategorien und ihre Vor- und Nachteile zusammengestellt:
Internationale Steuerberatungsgesellschaften in Hamburg
Die großen Player haben alle Büros in der Hamburger Innenstadt, meist zwischen Jungfernstieg und Gänsemarkt:
Kanzlei-Typ | Vorteile | Nachteile | Kosten (grob) |
---|---|---|---|
Big Four (KPMG, PwC, etc.) | Internationale Expertise, alle Services | Sehr teuer, oft unpersönlich | 150-400€/Std. |
Mittelständische Kanzleien | Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis | Begrenzte Malta-Erfahrung | 80-200€/Std. |
Boutique-Berater | Spezialisiert, persönlich | Begrenzte Kapazitäten | 100-250€/Std. |
Spezialisierte Malta-Berater mit Hamburg-Präsenz
Einige Beratungsunternehmen haben sich ausschließlich auf Malta-Strukturen spezialisiert und unterhalten Büros oder Partnerschaften in Hamburg:
- Standort Hamburg-Zentrum: Meist in den Kontorhäusern zwischen Hauptbahnhof und Rathaus
- Hamburg-Altona: Einige Boutique-Berater in den renovierten Bürogebäuden nahe Bahnhof Altona
- Hafencity: Neuere Kanzleien in den modernen Bürotürmen
- Blankenese/Othmarschen: Private Wealth Management mit Malta-Fokus
Worauf du bei der Beraterauswahl achten solltest
Aus Hamburg nach Malta ist kein Katzensprung. Die richtige Beratung entscheidet über Erfolg oder Fiasko deiner Struktur. Diese Fragen solltest du jedem potenziellen Berater stellen:
- „Wie viele Malta-Strukturen haben Sie für Hamburger Unternehmen aufgesetzt?“
- „Haben Sie Partner oder eigene Mitarbeiter in Malta?“
- „Können Sie Referenzen aus ähnlichen Branchen zeigen?“
- „Wie handhaben Sie die laufende Compliance?“
- „Was kostet mich die Struktur jährlich – all inclusive?“
Die Hamburger Malta-Berater-Szene: Ein Insider-Überblick
Nach fünf Jahren Malta-Beratung kenne ich die Hamburger Szene gut. Hier meine ehrliche Einschätzung:
Die etablierten Kanzleien in der Mönckebergstraße und am Neuer Wall können zwar Malta-Strukturen aufsetzen, aber oft fehlt die Tiefe. Viele haben erst seit 2020 Malta im Portfolio – als Reaktion auf die Brexit-bedingten Anfragen ihrer Mandanten.
Spannender sind die kleineren, spezialisierten Berater. Ein Team aus Hamburg-Eppendorf hat sich komplett auf Malta-Deutschland-Strukturen fokussiert. Der Gründer pendelt monatlich zwischen Hamburg und Valletta und kennt die maltesischen Behörden persönlich.
Mein Tipp: Lass dir von jedem Berater einen konkreten Umsetzungsplan mit Zeitschiene geben. Wenn er nur vage von „einigen Monaten“ spricht, suche weiter.
Kosten für Malta-Beratung in Hamburg
Transparenz bei den Kosten ist wichtig. Hier die realistischen Preise für 2025:
- Erstberatung: 150-400€ (meist anrechenbar)
- Struktur-Setup: 15.000-35.000€
- Jährliche Betreuung: 8.000-18.000€
- Malta-Reisekosten: 1.500-3.000€ pro Trip
Praxis-Beispiele: Wie Hamburger Unternehmen Malta-Strukturen erfolgreich nutzen
Theorie ist schön, aber was passiert in der Praxis? Hier drei anonymisierte Erfolgsgeschichten aus Hamburg:
Fall 1: E-Commerce Unternehmen aus Hamburg-Wandsbek
Ausgangssituation: Online-Shop für Outdoor-Ausrüstung, 2,5 Millionen Euro Jahresumsatz, 400.000 Euro Gewinn, verkauft EU-weit
Problem: Hohe deutsche Steuerlast (32% Körperschaftsteuer + Gewerbesteuer), schwerfällige Expansion in neue EU-Märkte
Malta-Lösung:
- Gründung einer maltesischen Tochtergesellschaft für EU-Vertrieb
- Übertragung der Markenrechte nach Malta
- Lizenzgebühren von Hamburg nach Malta (steuerlich absetzbar)
- Maltesische Gesellschaft fungiert als EU-Distributionszentrum
Ergebnis nach 18 Monaten:
- Steuerbelastung gesunken von 32% auf effektiv 12%
- Ersparnis: etwa 80.000€ jährlich
- Einfachere Expansion nach Italien und Spanien
- Setup-Kosten: 28.000€, jährliche Kosten: 15.000€
Fall 2: Fintech-Startup aus der Hafencity
Ausgangssituation: Payment-Lösung für B2B-Kunden, 800.000 Euro Jahresumsatz, schnell wachsend, internationale Kunden
Herausforderung: Benötigt EU-weite Payment-Lizenz, deutsche BaFin-Regulierung zu restriktiv
Malta-Strategie:
- Maltesische Tochter erhält Payment Institution License
- Passporting-Rechte für alle EU-Märkte
- Holding-Struktur für internationale Expansion
- Hamburger Firma bleibt Entwicklungszentrum
Erfolg:
- EU-weite Geschäftstätigkeit binnen 8 Monaten
- Umsatzsteigerung auf 2,1 Millionen Euro im zweiten Jahr
- Steueroptimierung: 15% statt 30% auf Gewinne
- Investoren-Interesse gestiegen (EU-Lizenz als Verkaufsargument)
Fall 3: Familienunternehmen aus Hamburg-Blankenese
Situation: Traditions-Handelshaus, 150 Jahre alt, Import/Export von Rohstoffen, 5 Millionen Euro Umsatz
Motivation: Nachfolgeplanung, Steueroptimierung für die nächste Generation
Malta-Holding-Struktur:
- Maltesische Familien-Holding als Obergesellschaft
- Hamburger Betriebsstätte für operative Geschäfte
- Sukzessive Übertragung der Anteile an die Kinder
- Nutzung der maltesischen Wegzugsbesteuerung
Mehrwert:
- Erbschaftsteuer-Optimierung
- Flexibilität bei internationaler Expansion
- Schutz des Familienvermögens
- EU-konforme Struktur für die nächsten Jahrzehnte
Lessons Learned: Was diese Fälle lehren
Aus diesen Hamburger Erfolgsgeschichten lassen sich wichtige Erkenntnisse ableiten:
- Malta funktioniert nicht als reine Steuerspar-Lösung: Alle erfolgreichen Strukturen haben echte geschäftliche Gründe
- Substanz ist entscheidend: Briefkastenfirmen funktionieren nicht mehr
- Langfristig denken: Die Vorteile zeigen sich erst nach 12-18 Monaten
- Professionale Beratung zahlt sich aus: Alle drei Fälle hatten spezialisierte Malta-Berater
Rechtliche Aspekte: Was du bei Malta-Strukturen aus Hamburg beachten musst
Rechtliche Fallstricke lauern überall. Als Hamburger Unternehmer musst du sowohl deutsches als auch maltesisches und EU-Recht beachten. Hier die wichtigsten Punkte:
Hinzurechnungsbesteuerung (§§ 7-14 AO): Der größte Risikofaktor
Das deutsche Finanzamt Hamburg prüft Malta-Strukturen besonders genau. Die Hinzurechnungsbesteuerung greift, wenn deine maltesische Gesellschaft als „Zwischengesellschaft“ eingestuft wird.
Wann das passiert:
- Niedrige Besteuerung in Malta (weniger als 25% der deutschen Steuer)
- Passive Einkünfte (Zinsen, Lizenzen, Dividenden) überwiegen
- Fehlende wirtschaftliche Substanz
- Steuerung und Kontrolle erfolgt von Deutschland aus
Ein Hamburger Steuerberater aus der Rothenbaumchaussee warnte mich: „Das Finanzamt Hamburg ist sehr aufmerksam bei Malta-Strukturen. Ohne wasserdichte Substanz-Dokumentation wird’s teuer.“
Die 90-Tage-Regel und ihre Tücken
Maltesische Geschäftsführer müssen mindestens 90 Tage pro Jahr in Malta verbringen. Aber Vorsicht: Das bedeutet nicht automatisch, dass sie dort steuerlich ansässig sind. Für deutsche Gesellschafter wichtig:
Aspekt | Anforderung | Praxis-Tipp |
---|---|---|
Mindestaufenthalt Malta | 90 Tage/Jahr | Dokumentiere jeden Tag (Flugtickets, Hotelrechnungen) |
Geschäftsführer-Wohnsitz | Malta oder EU | Vermeide deutsche Staatsbürger als Director |
Vorstandssitzungen | Mehrheit in Malta | Halte echte Meetings ab, führe ordentliche Protokolle |
Entscheidungsfindung | In Malta | Wichtige Beschlüsse vor Ort fassen |
Doppelbesteuerungsabkommen Deutschland-Malta
Das DBA zwischen Deutschland und Malta regelt, wo welche Einkünfte besteuert werden. Wichtige Punkte für Hamburger Unternehmen:
- Unternehmensgewinne: Werden dort besteuert, wo die tatsächliche Geschäftsleitung stattfindet
- Lizenzgebühren: 5% Quellensteuer in Deutschland, wenn an Malta ausgeschüttet
- Dividenden: 5% Quellensteuer bei Beteiligungen über 10%
- Zinsen: Grundsätzlich steuerfreier Fluss zwischen den Ländern
EU-Beihilferecht: Ein oft übersehenes Risiko
Die EU-Kommission hat maltesische Steuerregelungen mehrfach geprüft. 2019 musste Malta sein Refund-System anpassen. Für neue Strukturen wichtig:
- Keine Unterscheidung zwischen maltesischen und ausländischen Gesellschaftern
- Gleiche Steuervorteile für alle EU-Unternehmen
- Dokumentation der wirtschaftlichen Substanz
- Vermeidung von State-Aid-Verdacht
Meldepflichten: Was das Finanzamt Hamburg wissen will
Als Hamburger Unternehmer mit Malta-Struktur hast du verschiedene Meldepflichten:
- Anzeige nach § 138 AO: Geschäftsbeziehungen ins Ausland binnen eines Monats melden
- Außensteuergesetz-Meldungen: Bei Beteiligungen über 1% oder mehr als 100.000€
- Bundesbank-Meldungen: Bei Kapitalverflechtungen über 10%
- EU-Transparenzrichtlinie: Beneficial Owner Register beachten
Compliance-Kalender für Hamburg-Malta-Strukturen
Damit du den Überblick behältst, hier die wichtigsten Termine:
Termin | Was ist zu tun | Wo |
---|---|---|
31. März | Malta-Steuererklärung einreichen | Malta |
31. Mai | Deutsche Körperschaftsteuererklärung | Hamburg |
30. Juni | Malta Economic Substance Notification | Malta |
Laufend | Aufenthaltsnachweise sammeln | Malta |
Kosten-Nutzen-Analyse: Wann lohnt sich eine Malta-Struktur für dein Hamburger Unternehmen?
Jetzt wird’s konkret: Zahlen, Daten, Fakten. Wann rechnet sich Malta für dich?
Die ehrliche Kostenrechnung
Viele Berater in Hamburg verkaufen Malta als Allheilmittel. Die Realität sieht anders aus. Hier meine vollständige Kostenaufstellung für eine Standard-Malta-Struktur:
Einmalige Setup-Kosten:
- Gesellschaftsgründung Malta: 2.500-4.000€
- Beratung und Strukturierung: 15.000-25.000€
- Rechtsanwalt Hamburg: 3.000-6.000€
- Bankkonto-Eröffnung: 1.500-3.000€
- Setup Büro/Service Office: 2.000-5.000€
- Erstberatung Finanzamt Hamburg: 1.000-2.000€
Gesamt Setup: 25.000-45.000€
Jährliche laufende Kosten:
- Malta Company Secretary: 2.400-3.600€
- Malta Director: 8.000-15.000€
- Büro/Adresse Malta: 3.000-8.000€
- Malta Accounting & Tax: 4.000-8.000€
- Deutsche Steuererklärung: 3.000-6.000€
- Compliance & Reporting: 2.000-4.000€
- Reisekosten (4x Malta): 3.000-5.000€
- Verschiedenes: 2.000-3.000€
Gesamt jährlich: 27.400-52.600€
Break-Even-Rechnung für verschiedene Gewinnklassen
Wann amortisiert sich der Aufwand? Hier die ehrliche Rechnung:
Jahresgewinn | Steuerersparnis DE→MT | Jährliche Kosten | Nettoersparnis | Break-Even |
---|---|---|---|---|
100.000€ | 27.000€ | 40.000€ | -13.000€ | ❌ Lohnt nicht |
200.000€ | 54.000€ | 40.000€ | +14.000€ | ✅ Nach 3 Jahren |
500.000€ | 135.000€ | 45.000€ | +90.000€ | ✅ Nach 6 Monaten |
1.000.000€ | 270.000€ | 50.000€ | +220.000€ | ✅ Sofort rentabel |
Qualitative Faktoren: Mehr als nur Steuern sparen
Malta bietet Hamburger Unternehmen mehr als Steuervorteile:
- EU-Marktzugang: Einfachere Expansion in südeuropäische Märkte
- Zeitzone: Perfekt für Geschäfte mit Nordafrika und dem Nahen Osten
- Englisches Rechtssystem: Vertraute Vertragsgestaltung
- Finanzplatz: Zugang zu europäischen Kapitalquellen
- Talentpool: Englischsprachige Fachkräfte
Risikofaktoren ehrlich bewertet
Malta ist nicht risikofrei. Diese Punkte solltest du einkalkulieren:
- Politische Risiken: EU-Druck auf Steuerregime
- Compliance-Aufwand: Wird kontinuierlich höher
- Reputationsrisiko: „Malta“ kann bei Kunden negativ ankommen
- Operationelle Risiken: Kleine Insel, begrenzte Ressourcen
- Rechtsunsicherheit: Regeln ändern sich schnell
Der Malta-Suitability-Check für Hamburger Unternehmen
Beantworte diese Fragen ehrlich:
- Gewinn: Macht dein Unternehmen mindestens 200.000€ Gewinn pro Jahr?
- Internationalität: Hast du bereits Kunden oder Geschäfte außerhalb Deutschlands?
- Mobilität: Kannst du 4-6 Mal pro Jahr nach Malta reisen?
- Compliance-Affinität: Hast du Lust auf doppelte Buchhaltung und mehr Bürokratie?
- Langfristigkeit: Planst du die Struktur mindestens 5 Jahre zu betreiben?
- Risikotoleranz: Kannst du mit rechtlichen Unsicherheiten leben?
Wenn du weniger als 4 Fragen mit „Ja“ beantwortet hast, ist Malta wahrscheinlich nicht das Richtige für dich.
Alternative Strategien für kleinere Hamburger Unternehmen
Malta ist nicht die einzige Option. Alternativen für Hamburger Unternehmen:
- Estland: E-Residency und aufgeschobene Besteuerung
- Zypern: 12,5% Körperschaftsteuer, aber höhere Substanz-Anforderungen
- Niederlande: Innovation Box für IP-Erträge
- Deutschland: Bessere Abschreibungen und Investitionsabzugsbeträge nutzen
Häufige Fragen zu Malta-Steuerberatung in Hamburg
Kann ich als Hamburger Einzelunternehmer von Malta profitieren?
Grundsätzlich ja, aber nur über eine Kapitalgesellschaft. Als Einzelunternehmer musst du erst eine GmbH gründen oder deine Tätigkeit in eine Kapitalgesellschaft umwandeln. Die Malta-Vorteile greifen nur bei Körperschaftsteuer, nicht bei Einkommensteuer.
Wie oft muss ich als Hamburger Gesellschafter nach Malta reisen?
Du persönlich musst gar nicht nach Malta. Wichtig ist, dass deine maltesische Gesellschaft echte Substanz vor Ort hat – das bedeutet lokale Geschäftsführer und mindestens vier Vorstandssitzungen pro Jahr in Malta. Als Gesellschafter solltest du aber trotzdem 2-3 Mal jährlich präsent sein.
Prüft das Hamburger Finanzamt Malta-Strukturen besonders streng?
Ja, definitiv. Das Finanzamt Hamburg hat eine eigene Abteilung für internationale Steuergestaltung. Malta-Strukturen stehen auf der Watchlist. Entscheidend ist lückenlose Dokumentation der wirtschaftlichen Substanz und keine Gestaltungsmissbrauch.
Kann ich mein Hamburger Unternehmen einfach nach Malta verlegen?
Theoretisch ja, praktisch sehr aufwendig. Eine Sitzverlegung löst in Deutschland Wegzugsbesteuerung aus – du musst alle stillen Reserven versteuern. Meist ist eine Tochtergesellschafts-Struktur sinnvoller als eine komplette Verlagerung.
Welche Branchen profitieren am meisten von Malta-Strukturen?
In Hamburg besonders: E-Commerce, Software/IT, Fintech, Trading, IP-intensive Unternehmen und Holdings. Klassische Dienstleister oder ortsgebundene Geschäfte haben weniger Vorteile.
Ist Malta noch sicher nach den EU-Diskussionen?
Malta hat auf EU-Kritik reagiert und seine Gesetze angepasst. Das Land ist weiterhin EU-Mitglied mit solider Steuergesetzgebung. Aber: Die Anforderungen an wirtschaftliche Substanz sind deutlich gestiegen. Briefkastenfirmen funktionieren nicht mehr.
Was kostet mich eine Malta-Struktur minimal pro Jahr?
Für eine einfache Struktur mit ausreichend Substanz solltest du mindestens 25.000-30.000€ jährlich einkalkulieren. Darunter wird’s kritisch mit der Compliance.
Kann ich als deutscher Staatsbürger Geschäftsführer meiner Malta-Gesellschaft sein?
Rechtlich ja, steuerlich problematisch. Wenn du in Hamburg wohnst und von hier aus die Malta-Gesellschaft leitest, liegt die Geschäftsleitung in Deutschland – das löst deutsche Steuerpflicht aus. Besser: lokaler maltesischer Director.
Wie lange dauert das Setup einer Malta-Struktur von Hamburg aus?
Realistische Zeitschiene: 4-6 Monate. Gesellschaftsgründung Malta (4-6 Wochen), Bankkonto (6-12 Wochen), Steuernummer und Substanz-Setup (4-8 Wochen). Plane lieber mehr Zeit ein.
Muss ich in Malta Umsatzsteuer zahlen?
Malta hat 18% Standard-USt-Satz. Aber: Bei B2B-Geschäften innerhalb der EU greift das Reverse-Charge-Verfahren. Für reine B2B-Unternehmen oft kein großes Thema.
Kann das deutsche Finanzamt meine Malta-Struktur „durchschauen“?
Ja, wenn keine echte wirtschaftliche Substanz vorhanden ist. Dann greift die „Durchgriffshaftung“ oder Hinzurechnungsbesteuerung. Deshalb ist professionelle Beratung und ordentliche Substanz so wichtig.
Welche Banken in Hamburg kennen sich mit Malta-Strukturen aus?
Die meisten Privatbanken und internationalen Banken in Hamburg haben Erfahrung mit Malta-Strukturen. Oft ist es einfacher, direkt eine maltesische Bank zu nutzen – die kennen die lokalen Besonderheiten besser.