Du hast dein Unternehmen verkauft, der Champagner ist getrunken, die ersten Glückwünsche sind verhallt. Jetzt stehst du vor der Frage: Was kommt nach dem Exit? Während deine Steuerberaterin bereits von Malta schwärmt und dir Broschüren über mediterrane Steuerparadiese aufdrängt, fragst du dich, ob das wirklich so einfach ist, wie es klingt.

Ich lebe seit drei Jahren in Malta und habe dutzende Ex-Unternehmer beim Wechsel hierher begleitet. Die gute Nachricht: Malta ist tatsächlich ein Steuerparadies mit 300 Sonnentagen im Jahr. Die realistische Nachricht: Der Weg dorthin ist steiniger, als dir die meisten Berater weismachen wollen. Lass mich dir zeigen, was wirklich auf dich zukommt.

Malta nach dem Exit: Warum vermögende Ex-Unternehmer hierher ziehen

Malta hat in den letzten fünf Jahren einen regelrechten Boom vermögender Neuzugänge erlebt. Der Grund ist simpel: nirgendwo in der EU bekommst du eine bessere Kombination aus Steuervorteilen, Infrastruktur und Lebensqualität.

Die magischen Zahlen: Was Malta steuerlich bietet

Hier die Fakten, die dein Steuerberater vermutlich schon auswendig kennt: Mit dem Non-Dom Status (Non-Domiciled Resident) zahlst du auf ausländische Einkünfte nur dann Steuern in Malta, wenn du sie ins Land bringst. Das nennt sich Remittance Basis – eine Regelung, bei der nur das Geld besteuert wird, das du tatsächlich nach Malta transferierst.

Konkret bedeutet das: Verkaufst du dein deutsches Unternehmen für 10 Millionen Euro und lässt das Geld auf einem Schweizer Konto liegen, zahlst du in Malta: null Euro Steuern. Erst wenn du davon 500.000 Euro nach Malta bringst, werden diese mit dem maltesischen Steuersatz belastet.

Warum gerade Malta und nicht Monaco oder Dubai?

Ich höre diese Frage ständig. Monaco ist teurer und enger, Dubai kulturell oft zu weit weg für Europäer. Malta bietet dir als EU-Bürger etwas Einzigartiges: Du behältst alle EU-Rechte, kannst problemlos in Deutschland investieren bleiben und hast trotzdem massive Steuervorteile.

Ein Kunde von mir, Ex-Gründer eines Berliner Fintechs, brachte es auf den Punkt: „In Monaco zahle ich drei Millionen für eine 80-Quadratmeter-Wohnung ohne Meerblick. Hier habe ich für eine Million eine Villa mit Pool und spare dabei noch 400.000 Euro Steuern pro Jahr.“

Der Reality-Check: Was Malta nicht ist

Malta ist nicht die Karibik. Die Bürokratie kann nervenaufreibend sein, die Sommerhitze ist brutal, und wenn du denkst, maltesische Handwerker arbeiten nach deutschem Standard, wirst du eine böse Überraschung erleben.

Außerdem ist Malta klein. Sehr klein. Mit 316 Quadratkilometern ist die Insel kleiner als München. Nach einem Jahr kennst du jeden Strand, jedes Restaurant und wahrscheinlich die Hälfte der deutschsprachigen Expat-Community.

Was bedeutet das für dich? Malta funktioniert als Wohnsitz, wenn du realistische Erwartungen hast und bereit bist, dich auf eine andere Mentalität einzulassen.

Steuervorteile Malta: Non-Dom Status und was er wirklich bedeutet

Der Non-Dom Status ist das Herzstück der maltesischen Steuerstrategie für vermögende Zuzügler. Aber Vorsicht: Die Regelungen sind komplexer, als sie auf den ersten Blick scheinen.

Non-Dom Status: Die Grundlagen verstehen

Non-Domiciled Resident bedeutet, dass du steuerlich in Malta ansässig bist, aber deinen steuerlichen Wohnsitz (Domizil) nicht nach Malta verlegt hast. Du zahlst maltesische Steuern nur auf:

  • Einkünfte aus maltesischen Quellen
  • Ausländische Einkünfte, die du nach Malta bringst (Remittance Basis)
  • Kapitalgewinne auf maltesische Vermögenswerte

Die Steuersätze liegen zwischen 15% und 35%, je nach Einkommenshöhe. Für die meisten Ex-Unternehmer relevanter: Der Spitzensteuersatz von 35% gilt erst ab 60.000 Euro zu versteuerndem Einkommen.

Die 15.000-Euro-Regel: Mindeststeuer für Non-Doms

Hier kommt der erste Reality-Check: Auch als Non-Dom zahlst du eine Mindeststeuer von 15.000 Euro pro Jahr, unabhängig davon, wie viel Geld du nach Malta bringst. Diese Regelung wurde 2024 verschärft und gilt für alle neuen Non-Dom-Residenten.

Ein Beispiel: Du bringst nur 50.000 Euro nach Malta und würdest normalerweise 7.500 Euro Steuern zahlen. Stattdessen zahlst du die Mindeststeuer von 15.000 Euro. Das ist der Preis für die Steuerfreiheit auf dein im Ausland geparktes Vermögen.

Wann verlierst du den Non-Dom Status?

Der Non-Dom Status ist nicht ewig. Du verlierst ihn automatisch, wenn:

  1. Du länger als 17 Jahre in Malta lebst
  2. Du in Malta geboren wurdest (Ausnahme: Du warst mindestens 7 Jahre im Ausland)
  3. Du deinen Lebensmittelpunkt dauerhaft nach Malta verlegst

Nach 17 Jahren wirst du Fully Tax Resident und zahlst auf dein weltweites Einkommen maltesische Steuern. Für die meisten Ex-Unternehmer ist das aber kein Problem – 17 Jahre sind eine lange Zeit.

Die Doppelbesteuerungsabkommen nutzen

Malta hat mit vielen Ländern Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen. Das bedeutet: Wenn du in Deutschland Steuern auf Einkünfte zahlst, werden diese in Malta angerechnet.

Was bedeutet das für dich? Der Non-Dom Status ist ein mächtiges Instrument, aber er erfordert sorgfältige Planung. Lass dich von einem spezialisierten Steuerberater beraten, bevor du den Schritt wagst.

Malta Residency Programme: Dein Weg zur dauerhaften Aufenthaltserlaubnis

Malta bietet verschiedene Wege zur Residency. Für vermögende Ex-Unternehmer sind zwei Programme relevant: das Malta Permanent Residence Programme (MPRP) und das Ordinary Residence Programme.

Malta Permanent Residence Programme (MPRP): Der Goldstandard

Das MPRP ist der direkteste Weg zur dauerhaften Aufenthaltserlaubnis. Die Anforderungen sind klar definiert:

Kategorie EU-Bürger Nicht-EU-Bürger
Mindestinvestition €300.000 (Kauf) oder €12.000/Jahr (Miete) €350.000 (Kauf) oder €16.000/Jahr (Miete)
Verwaltungsgebühr €40.000 €40.000
Bearbeitungszeit 4-6 Monate 6-8 Monate
Jährliche Mindestaufenthaltsdauer Keine Keine

Der Clou: Du musst nicht dauerhaft in Malta leben, um die Residency zu behalten. Das macht das MPRP besonders attraktiv für Ex-Unternehmer, die flexibel bleiben wollen.

Ordinary Residence: Der klassische Weg

Das Ordinary Residence Programme ist günstiger, aber weniger flexibel. Du brauchst:

  • Nachweis ausreichender finanzieller Mittel (minimum €14.000 pro Jahr für Singles)
  • Krankenversicherung
  • Sauberes Führungszeugnis
  • Immobilie in Malta (Kauf oder Miete)

Der Nachteil: Du musst tatsächlich in Malta leben und mindestens 183 Tage pro Jahr im Land verbringen.

Der Antragsprozess: Was dich erwartet

Ich begleite regelmäßig Mandanten durch den Antragsprozess. Hier die Realität: Es dauert länger, als angegeben, und du brauchst viel Geduld.

Typischer Ablauf beim MPRP:

  1. Dokumentensammlung (4-6 Wochen): Führungszeugnisse, Einkommensnachweise, Apostillen
  2. Immobiliensuche (2-8 Wochen): Je nach Ansprüchen
  3. Antragseinreichung (1 Tag): Bei Residency Malta Agency
  4. Due Diligence (8-12 Wochen): Hintergrundprüfung
  5. Genehmigung und ID-Karte (2-4 Wochen): Letzter Schritt

Ein Tipp aus der Praxis: Engagiere einen lokalen Anwalt, der den Prozess für dich managed. Die 5.000-8.000 Euro Honorar sind gut investiertes Geld.

Residency vs. Staatsbürgerschaft: Was ist der Unterschied?

Malta bietet auch ein Staatsbürgerschaftsprogramm (Malta Citizenship by Investment), aber das kostet mindestens 690.000 Euro plus Immobilieninvestition. Für die meisten Ex-Unternehmer reicht die Residency völlig aus – du bekommst dieselben Steuervorteile ohne den Millionen-Invest.

Was bedeutet das für dich? Plane mindestens ein Jahr für den kompletten Residency-Prozess ein. Die Investition lohnt sich, aber unterschätze nicht den bürokratischen Aufwand.

Immobilienkauf Malta: Vom Meerblick-Traum zur Realität

Der maltesische Immobilienmarkt ist heiß gelaufen. Für Ex-Unternehmer mit entsprechendem Budget ist das trotzdem oft verschmerzbar – wenn sie die Regeln kennen.

Ausländerregulierung: Was du kaufen darfst

Als Nicht-Malteser darfst du nicht einfach jede Immobilie kaufen. Die Ausländerregulierung (Acquisition of Immovable Property by Foreigners Act) definiert klare Grenzen:

  • Ein Hauptwohnsitz: Ohne Genehmigung, wenn du Resident bist
  • Zweitwohnsitz: Nur mit spezieller Genehmigung
  • Gewerbliche Immobilien: Nur in bestimmten Gebieten
  • Landwirtschaftliche Flächen: Praktisch unmöglich

Die Genehmigung für zusätzliche Immobilien kostet 2% des Kaufpreises und kann bis zu sechs Monate dauern.

Die besten Gegenden für vermögende Käufer

Nach drei Jahren Malta-Erfahrung kann ich dir sagen: Die Lage entscheidet über Lebensqualität und Wiederverkaufswert. Hier meine Top-Empfehlungen:

Gegend Preisniveau Zielgruppe Besonderheiten
St. Julian’s (Spinola Bay) €8.000-15.000/m² Business-Expats Restaurants, Nachtleben, neue Developments
Sliema (Seafront) €10.000-20.000/m² Familien, Rentner Promenade, Shopping, etablierte Gegend
Ta‘ Xbiex €12.000-25.000/m² Ultra-High-Net-Worth Yacht Marina, Luxus-Penthouses
Mdina/Rabat €4.000-8.000/m² Authentizität-Suchende Historisch, ruhig, traditionell

Ein Kunde von mir kaufte 2022 eine 200-Quadratmeter-Wohnung in Ta‘ Xbiex für 2,1 Millionen Euro. Heute ist sie mindestens 2,4 Millionen wert. Malta-Immobilien sind bisher eine solide Wertanlage gewesen.

Neubau vs. Altbau: Die großen Unterschiede

Malta baut wie verrückt. Überall siehst du Kräne und neue Developments. Die Entscheidung zwischen Neubau und Altbau ist fundamental:

Neubau-Vorteile:

  • Moderne Ausstattung (Klimaanlage, Isolation)
  • Aufzüge (wichtig bei maltesischen Treppen)
  • Parkplätze (Gold wert in Malta)
  • Garantie und Service

Altbau-Charme:

  • Charakteristische Sandstein-Architektur
  • Größere Räume und höhere Decken
  • Etablierte Nachbarschaften
  • Oft bessere Lagen

Mein Rat: Wenn du unter 50 bist und moderne Annehmlichkeiten schätzt, nimm einen Neubau. Wenn du Charakter und Authentizität willst, investiere in einen sanierten Altbau.

Der Kaufprozess: Fallstricke vermeiden

Maltesische Immobilienkäufe haben ihre Tücken. Die wichtigsten Warnsignale:

  1. Fehlende Genehmigungen: Viele Apartments wurden ohne korrekte Building Permits erweitert
  2. Gemeineigentum-Probleme: Unklare Verantwortlichkeiten bei Gemeinschaftsanlagen
  3. Airspace-Rechte: Manchmal gehört dir nicht der Luftraum über deiner Wohnung
  4. Wasserprobleme: Wasserdruck und -versorgung können problematisch sein

Ein guter maltesischer Anwalt kostet 1.500-3.000 Euro, aber er kann dich vor teuren Fehlern bewahren. Spare nicht an der falschen Stelle.

Was bedeutet das für dich? Malta-Immobilien sind eine gute Investition, aber lass dich professionell beraten. Die 20.000-30.000 Euro für Anwalt, Gutachter und Due Diligence sind bei Millionen-Investments gut angelegt.

Banking in Malta: Kontoeröffnung für Ex-Unternehmer

Die Kontoeröffnung in Malta ist für vermögende Ex-Unternehmer gleichzeitig einfacher und komplizierter geworden. Einfacher, weil die Banken gerne wohlhabende Kunden haben. Komplizierter, wegen verschärfter Compliance-Regeln.

Die Banking-Landschaft: Deine Optionen

Malta hat eine überraschend vielfältige Banking-Landschaft. Für vermögende Privatkunden sind vier Banken relevant:

Bank Zielgruppe Mindesteinlage Besonderheiten
Bank of Valletta (BOV) Alltags-Banking €200 Größte Bank, beste Infrastruktur
HSBC Malta International Banking €25.000 Premier Banking, globales Netzwerk
Lombard Bank Private Banking €100.000 Persönlicher Service, Investment-Fokus
APS Bank Lokale Alternative €500 Maltesisch, guter Service

Meine Empfehlung: Starte mit HSBC oder Lombard für das Private Banking und eröffne zusätzlich ein BOV-Konto für den Alltag. Maltesische Handwerker und lokale Services akzeptieren oft nur BOV-Überweisungen.

Know Your Customer (KYC): Was die Banken wissen wollen

Die maltesischen Banken sind nach den EU-Geldwäsche-Skandalen extrem vorsichtig geworden. Bei der Kontoeröffnung erwarten sie von Ex-Unternehmern:

  • Source of Wealth Statement: Detaillierte Erklärung, woher dein Vermögen stammt
  • Unternehmensverkaufs-Dokumentation: Kaufvertrag, Due Diligence Berichte
  • Steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung: Aus deinem Herkunftsland
  • Referenzen: Von deiner bisherigen Bank und eventuell Geschäftspartnern
  • Business Plan: Was du in Malta vorhast

Ein Mandant von mir brauchte drei Monate und vier Termine, bis HSBC sein Konto freigegeben hat. Der Grund: Er konnte nicht lückenlos dokumentieren, wie er vor 15 Jahren das Startkapital für sein Unternehmen bekommen hatte.

Multi-Currency-Banking: EUR, USD und darüber hinaus

Als Ex-Unternehmer hast du vermutlich Vermögen in verschiedenen Währungen. Malta-Banken bieten sophisticated Multi-Currency-Services:

  1. Currency-Konten: USD, GBP, CHF meist kostenlos
  2. FX-Trading: Bessere Kurse als bei deutschen Banken
  3. Hedging-Instrumente: Forwards und Optionen verfügbar
  4. Investment-Services: Zugang zu internationalen Märkten

HSBC Malta bietet zum Beispiel Währungskonten in verschiedenen Währungen ohne Mindestguthaben.

Private Banking Services: Was du erwarten kannst

Ab 500.000 Euro Vermögen bekommst du in Malta echte Private Banking Services. Das bedeutet:

  • Persönlicher Relationship Manager
  • Maßgeschneiderte Investment-Lösungen
  • Steueroptimierte Strukturierung
  • Concierge Services (Yacht-Charter, Event-Tickets, etc.)
  • Lombard-Kredite gegen Wertpapiere

Die Kosten sind moderat: HSBC Malta verlangt 0,75% p.a. für Asset Management ab einer Million Euro. Das ist günstiger als die meisten deutschen Private Banks.

Banking-Fallstricke: Was schiefgehen kann

Drei Dinge können beim Malta-Banking problematisch werden:

  1. Reporting-Pflichten: Malta meldet automatisch an deutsche Steuerbehörden (CRS)
  2. Konten-Sperrungen: Bei unklaren Geldflüssen reagieren Banken schnell
  3. Service-Qualität: Maltesische Banken sind langsamer als deutsche

Was bedeutet das für dich? Plane mindestens drei Monate für die komplette Banking-Setup ein. Die Banken wollen dich als Kunden, aber sie müssen strenge Compliance-Regeln einhalten.

Post-Exit Lifestyle: Wie das Leben als vermögender Resident wirklich ist

Das Leben als vermögender Ex-Unternehmer in Malta ist anders, als du es dir vorstellst. Besser in manchen Aspekten, herausfordernder in anderen. Lass mich dir ein realistisches Bild zeichnen.

Die Community: Dein neues Netzwerk

Malta hat eine erstaunlich aktive Expat-Community vermögender Personen. In Sliema und St. Julian’s triffst du regelmäßig auf andere Ex-Unternehmer, Private Equity Partner und Family Office Manager.

Die Szene ist überschaubar. Bei Events der Malta Business Network oder im Corinthia Hotel siehst du dieselben Gesichter. Das kann Fluch und Segen sein: Schnell entstehen enge Geschäftsbeziehungen, aber Privatsphäre ist rar.

Ein befreundeter Ex-Gründer aus München erzählte mir: „Nach sechs Monaten kannte ich alle deutschen Malta-Residenten persönlich. Das ist ein Dorf mit 500.000 Einwohnern.“

Infrastruktur für High-Net-Worth-Individuals

Malta hat sich in den letzten Jahren massiv auf vermögende Residenten eingestellt:

Service Qualität Kosten Besonderheiten
Private Healthcare Sehr gut €150-300/Konsultation Mater Dei Hospital, private Kliniken
International Schools Gut €8.000-15.000/Jahr Verdala, St. Edward’s College
Fine Dining Überraschend gut €80-150/Person Noni, Bahia, Under Grain
Luxury Shopping Begrenzt Variable Tigné Point, online nach Italien

Was Malta nicht hat: Luxus-Shopping wie in München oder Zürich. Für Designer-Mode fliegst du nach Mailand oder bestellst online.

Freizeitgestaltung: Jenseits von Strand und Sonne

Malta ist größer als 300 Sonnentage im Jahr. Die Insel bietet überraschend vielfältige Freizeitmöglichkeiten:

Water Sports:

  • Yacht-Charter ab 2.000 Euro/Tag
  • Diving (Malta hat einige der besten Tauchplätze Europas)
  • Kitesurfing und Windsurfing
  • Segeln zu den Nachbarinseln Gozo und Comino

Kultur und Geschichte:

  • Valletta (UNESCO-Weltkulturerbe)
  • Mdina (die stille Stadt)
  • Megalithische Tempel (älter als Stonehenge)
  • Opera House und Teatru Manoel

Golf: Malta hat einen 18-Loch-Championship-Golfplatz (Royal Malta Golf Club).

Die sozialen Herausforderungen

Nicht alles ist Gold, was glänzt. Malta hat auch soziale Herausforderungen:

  1. Isolation: Besonders im Winter kann die Insel einsam werden
  2. Sprachbarrieren: Malti ist für Deutsche praktisch unerlernbar
  3. Mentalitäts-Unterschiede: „Mañana“ ist hier kein spanisches Wort
  4. Begrenzte Kulturszene: Keine Oper, kein großes Theater

Eine Mandantin aus Hamburg sagte mir nach einem Jahr: „Malta ist perfekt für sechs Monate im Jahr. Länger würde ich durchdrehen.“

Networking und Business-Opportunities

Malta entwickelt sich zu einem interessanten Business-Hub. Besonders stark sind:

  • Financial Services: EU-Passporting für Fintech und Funds
  • Gaming: Über 300 Gaming-Unternehmen haben Lizenzen
  • Blockchain/Crypto: Malta war 2018-2020 sehr crypto-friendly
  • Shipping: Dank EU-Flagge attraktiv für Yacht-Register

Viele Ex-Unternehmer investieren in maltesische Startups oder gründen Family Offices. Die Regulierung ist EU-konform, aber pragmatischer als in Deutschland.

Was bedeutet das für dich? Malta bietet einen entspannten, aber anspruchsvollen Lifestyle. Die Insel funktioniert gut als Basis, wenn du flexibel bleiben willst.

Die häufigsten Fallstricke und wie du sie vermeidest

In drei Jahren Malta-Beratung habe ich fast jeden Fehler gesehen, den Ex-Unternehmer machen können. Die gute Nachricht: Die meisten sind vermeidbar, wenn du weißt, worauf du achten musst.

Fallstrick 1: Unterschätzte Substanzanforderungen

Malta ist kein Briefkasten-Domizil. Die maltesischen Steuerbehörden (Malta Inland Revenue) prüfen zunehmend, ob dein Wohnsitz tatsächlich substantiell ist.

Was sie sehen wollen:

  • Regelmäßige Aufenthalte (auch als Non-Dom)
  • Lokale Verbindungen (Bankkonten, Verträge, Mitgliedschaften)
  • Wirtschaftliche Aktivitäten in Malta
  • Familiäre oder persönliche Bindungen

Ein Mandant aus Frankfurt dachte, er könnte nur zwei Wochen pro Jahr in Malta verbringen. Das ging zwei Jahre gut, bis das Finanzamt Frankfurt nachfragte und seinen Malta-Wohnsitz als „Scheinresidenz“ einstufte.

Fallstrick 2: Remittance Basis falsch verstanden

Die Remittance Basis ist komplexer, als die meisten denken. Es geht nicht nur darum, Geld nach Malta zu überweisen. Auch indirekte Nutzung ausländischer Einkünfte kann als „Remittance“ gelten.

Klassische Fehler:

  1. Deutsche Kreditkarte in Malta verwenden (gilt als Remittance)
  2. Ausländische Investitionen von Malta aus verwalten
  3. Geschenke an in Malta lebende Familienmitglieder
  4. Zahlung maltesischer Ausgaben vom ausländischen Konto

Die Lösung: Striktes Clean Capital System. Alles was du in Malta ausgibst, muss aus bereits versteuerten oder steuerfreien Quellen stammen.

Fallstrick 3: 183-Tage-Regel missachtet

Um als maltesischer Steuerresident zu gelten, musst du mindestens 183 Tage im Jahr in Malta verbringen. Viele Ex-Unternehmer unterschätzen diese Anforderung.

Zählung der Tage:

  • Ankunftstag zählt, Abreisetag zählt nicht
  • Transitaufenthalte am Flughafen zählen nicht
  • Aufenthalte auf maltesischen Schiffen/Yachten zählen
  • Aufenthalte auf Gozo und Comino zählen

Führe penibel Buch über deine Aufenthalte. Eine Smartphone-App oder einfache Excel-Tabelle reicht.

Fallstrick 4: Doppelte Steuerpflicht übersehen

Malta-Residenz bedeutet nicht automatisch Ende der deutschen Steuerpflicht. Du bleibst in Deutschland steuerpflichtig, wenn:

  • Du einen deutschen Wohnsitz behältst
  • Du mehr als 183 Tage in Deutschland verbringst
  • Dein Lebensmittelpunkt in Deutschland liegt
  • Du deutsche Immobilien vermietest

Die Lösung: Saubere Trennung. Deutsche Wohnung kündigen, Hauptwohnsitz nach Malta verlegen, deutsche Aktivitäten minimieren.

Fallstrick 5: Compliance-Meldungen vergessen

Malta hat extensive Meldepflichten für Residenten:

Meldung Deadline Strafe bei Versäumnis
Steuererklärung 30. Juni €100-1.000
Foreign Account Reporting 31. März €50-500
Beneficial Ownership Declaration 31. Januar €100-5.000
FATCA/CRS Reporting 30. Juni €100-1.000

Engagiere einen lokalen Steuerberater. Die 3.000-5.000 Euro pro Jahr sind gut investiert.

Fallstrick 6: Sozialversicherung ungeklärt

Malta-Residenz bedeutet nicht automatisch maltesische Sozialversicherung. Du musst aktiv wählen:

  1. Maltesische Sozialversicherung: Pflichtbeiträge, aber EU-Schutz
  2. Private Krankenversicherung: Flexibler, aber teurer
  3. Deutsche Versicherung: Nur begrenzt möglich

Viele Ex-Unternehmer fallen in eine Lücke und sind unterversichert.

Was bedeutet das für dich? Malta-Residenz ist kein Selbstläufer. Du brauchst professionelle Beratung und musst aktiv managen. Aber wenn du es richtig machst, ist es einer der besten Deals in Europa.

Schritt-für-Schritt: Dein Weg zum Malta-Wohnsitz

Jetzt wird es konkret. Hier ist deine Roadmap für den Umzug nach Malta – basierend auf drei Jahren Erfahrung mit erfolgreichen Malta-Residenten.

Phase 1: Vorbereitung in Deutschland (6-12 Monate vor Umzug)

Monat 1-2: Steuerliche Vorabklärung

  1. Spezialisierte Steuerberatung beauftragen (Malta + Deutschland)
  2. Steuerliche Auswirkungen des Unternehmensverkaufs analysieren
  3. Optimale Timing-Strategie entwickeln
  4. Clean Capital Structure planen

Monat 3-4: Dokumenten-Vorbereitung

  • Apostillierte Führungszeugnisse beantragen
  • Einkommensnachweise der letzten 3 Jahre sammeln
  • Unternehmensverkaufs-Dokumentation zusammenstellen
  • Referenzschreiben von Banken/Anwälten organisieren
  • Krankenversicherungs-Nachweis vorbereiten

Monat 5-6: Malta-Reconnaissance

  1. Extended-Stay-Trip nach Malta (2-4 Wochen)
  2. Immobilien-Besichtigungen organisieren
  3. Meetings mit maltesischen Anwälten/Steuerberatern
  4. Banking-Vorgespräche führen
  5. Lifestyle-Test (verschiedene Areas, Jahreszeiten)

Phase 2: Residency-Antrag (3-6 Monate)

Monat 7: Immobilie sichern

  • Immobilie auswählen (Kauf oder Miete)
  • Purchase Agreement/Mietvertrag unterzeichnen
  • Notartermin für Immobilienkauf
  • Versicherungen abschließen

Monat 8: Residency-Antrag einreichen

  1. MPRP oder Ordinary Residence Antrag stellen
  2. Alle Dokumente bei Residency Malta Agency einreichen
  3. Biometrische Daten erfassen
  4. Application Fee zahlen (€40.000 bei MPRP)

Monat 9-12: Due Diligence und Genehmigung

  • Background-Check durch maltesische Behörden
  • Eventuell zusätzliche Dokumente nachreichen
  • Genehmigungsschreiben erhalten
  • Maltesische ID-Karte beantragen

Phase 3: Umzug und Integration (3-6 Monate)

Banking Setup

  1. Maltesische Bankkonten eröffnen (HSBC + BOV empfohlen)
  2. Multi-Currency-Services aktivieren
  3. Private Banking Services konfigurieren
  4. International Wire Transfer Setup

Administrative Integration

  • Steuerliche Registrierung bei Malta Inland Revenue
  • Sozialversicherung regeln
  • Krankenversicherung auf Malta umstellen
  • Driver’s License Exchange (wenn gewünscht)
  • Utilities (Strom, Wasser, Internet) anmelden

Lifestyle Integration

  1. Local Service Provider finden (Hausarzt, Anwalt, Steuerberater)
  2. Networking Events besuchen (Malta Business Network)
  3. Sports/Hobby Clubs beitreten
  4. Lokale Kontakte aufbauen

Phase 4: Optimierung und Compliance (laufend)

Jährliche Pflichten

Aufgabe Deadline Zuständigkeit
Maltesische Steuererklärung 30. Juni Lokaler Steuerberater
Deutsche Abmeldung bestätigen 31. Mai Deutscher Steuerberater
Residency Card erneuern Vor Ablauf Anwalt/Selbst
Banking Compliance Laufend Private Banker

Kosten-Übersicht: Was der Malta-Wohnsitz kostet

Einmalige Kosten:

  • MPRP Application Fee: €40.000
  • Anwalt/Steuerberater: €15.000-25.000
  • Immobilie (Mindestinvestition): €300.000+
  • Umzugskosten: €5.000-15.000
  • Setup-Kosten (Banking, etc.): €5.000

Laufende Kosten (jährlich):

  • Mindeststeuer: €15.000
  • Steuerberatung: €5.000-10.000
  • Immobilienunterhalt: €5.000-15.000
  • Lebenshaltungskosten: €50.000-100.000+

Total Investment Year 1: €435.000-€560.000 (ohne Lebenshaltung)

Timeline-Realität: Warum alles länger dauert

Theoretisch schaffst du den Malta-Wohnsitz in 12 Monaten. Praktisch brauchst du 18-24 Monate. Warum?

  1. Immobilienmarkt: Die besten Objekte sind schnell weg
  2. Bürokratie: Maltesische Ämter arbeiten langsam
  3. Banking: KYC-Prozesse werden immer aufwendiger
  4. Integration: Soziale/geschäftliche Netzwerke brauchen Zeit

Was bedeutet das für dich? Starte früh und plane realistisch. Malta-Residenz ist ein Marathon, kein Sprint. Aber das Ziel lohnt die Mühe.

Häufig gestellte Fragen

Muss ich als Malta-Resident dauerhaft auf der Insel leben?

Nein, mit dem MPRP (Malta Permanent Residence Programme) gibt es keine Mindestaufenthaltsdauer. Du musst nur steuerlich resident sein (183 Tage pro Jahr), um die Steuervorteile zu nutzen. Viele wohlhabende Residenten verbringen nur 6-8 Monate pro Jahr in Malta.

Kann ich meinen deutschen Pass behalten?

Ja, Malta-Residency hat nichts mit der Staatsbürgerschaft zu tun. Du behältst deinen deutschen Pass und alle EU-Rechte. Nur wenn du die maltesische Staatsbürgerschaft beantragst (was eine separate Entscheidung ist), könnte es zu Konflikten kommen.

Wie hoch sind die Steuern auf Kapitalgewinne aus dem Unternehmensverkauf?

Als Non-Dom zahlst du in Malta nur dann Steuern auf Kapitalgewinne, wenn du das Geld nach Malta bringst (Remittance Basis). Bleibt der Verkaufserlös im Ausland, ist er in Malta steuerfrei. Bei Remittance liegt der Steuersatz zwischen 0% und 35%, je nach Höhe.

Was passiert nach 17 Jahren Non-Dom Status?

Nach 17 Jahren wirst du automatisch Fully Tax Resident und zahlst auf dein weltweites Einkommen maltesische Steuern. Viele Residenten verlagern dann ihren Wohnsitz in ein anderes Land oder strukturieren ihr Vermögen neu. 17 Jahre sind aber eine lange Zeit für Steuerplanung.

Ist Malta-Banking sicher nach den Skandalen der Vergangenheit?

Ja, die großen maltesischen Banken (BOV, HSBC, Lombard) sind EU-reguliert und sicher. Die Skandale betrafen hauptsächlich kleinere Banken und Fintech-Unternehmen. Malta hat seine Compliance-Standards seit 2019 massiv verschärft.

Wie teuer ist das Leben in Malta im Vergleich zu Deutschland?

Malta ist etwa 20-30% günstiger als deutsche Großstädte, aber teurer als viele denken. Restaurants und Services sind günstiger, Immobilien und importierte Güter teurer. Ein vermögender Lebensstil kostet etwa 80.000-150.000 Euro pro Jahr.

Kann ich mein deutsches Unternehmen von Malta aus weiterführen?

Grundsätzlich ja, aber das kann steuerliche Folgen haben. Wenn du ein deutsches Unternehmen von Malta aus leitest, könnte es maltesisch steuerpflichtig werden. Lass dich unbedingt von spezialisierten Steuerberatern beraten, bevor du solche Strukturen aufbaust.

Brauche ich einen maltesischen Steuerberater?

Unbedingt. Die maltesische Steuergesetzgebung ist komplex und ändert sich regelmäßig. Ein lokaler Steuerberater kostet 3.000-8.000 Euro pro Jahr, kann dir aber Fehler ersparen, die viel teurer werden könnten. Investiere in qualifizierte Beratung.

Wie ist die medizinische Versorgung in Malta?

Malta hat ein gutes Gesundheitssystem. Das staatliche Mater Dei Hospital bietet EU-Standard, es gibt mehrere private Kliniken und viele Ärzte sprechen Deutsch oder Englisch. Für komplexe Behandlungen fliegen viele Residenten nach Deutschland oder in die Schweiz.

Was sind die größten Nachteile des Malta-Wohnsitzes?

Die Hauptnachteile sind: begrenzte Größe der Insel (kann claustrophobic werden), intensive Sommerhitze, manchmal langsame Bürokratie, begrenzte kulturelle Angebote und die Tatsache, dass alle vermögenden Expats sich kennen (wenig Privatsphäre).

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