Warum ich 2021 nach Malta ging: Die ursprünglichen Erwartungen

„6% Steuern, EU-Mitgliedschaft, Englisch als Amtssprache und 300 Sonnentage im Jahr“ – so klang mein Malta-Pitch im Herbst 2021. Nach drei Jahren kann ich sagen: Stimmt alles. Trotzdem würde ich heute einiges anders machen.

Damals führte ich eine Online-Marketing-Agentur aus Deutschland und träumte vom digitalen Nomadenleben mit Steueroptimierung. Malta schien perfekt: Ein EU-Land mit attraktiven Steuerregelungen für Unternehmer, ohne die Sprachbarriere anderer Steueroasen. Was könnte schiefgehen?

Die Malta-Verheißung aus deutscher Sicht

Meine ursprüngliche Rechnung war simpel: Als deutscher Unternehmer zahlte ich damals fast 45% Steuern (Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Kapitalertragsteuer). Malta versprach mit dem Remittance System nur 6,25% auf ausgeschüttete Gewinne. Bei einem Jahresgewinn von 200.000 Euro hätte das eine Ersparnis von über 70.000 Euro bedeutet.

Die EU-Freizügigkeit machte den Umzug rechtlich unkompliziert, und Englisch als Amtssprache sollte die Bürokratie erträglicher machen. Dazu das mediterrane Klima – ich war verkauft.

Was ich damals übersehen habe

Heute weiß ich: Die 6% sind real, aber der Weg dorthin ist steiniger als jeder Steuerberater-Prospekt suggeriert. Drei Punkte hätte mir 2021 niemand so deutlich gesagt:

  • Setup-Kosten: Rechne mit 15.000-20.000 Euro im ersten Jahr – nur für Anwälte, Steuerberater und Behörden
  • Substanzanforderungen: Du musst wirklich hier leben und arbeiten, nicht nur eine Briefkastenfirma führen
  • Praktische Hürden: Von der Bankkonto-Eröffnung bis zur Wohnungssuche – alles dauert doppelt so lang wie geplant

Was bedeutet das für dich? Wenn du mit Malta liebäugelst, kalkuliere mindestens 18 Monate für die vollständige Verlagerung. Und hab einen Puffer von 30.000 Euro für unvorhergesehene Kosten.

Malta Unternehmensgründung: Was beim Setup wirklich passiert ist

Im Februar 2022 stand ich zum ersten Mal im Malta Business Registry in Valletta. Drei Stunden Warteschlange für einen 10-Minuten-Termin – welcome to Malta, dachte ich. Heute lache ich darüber, aber damals war ich geschockt.

Der Papierkram: Mehr als erwartet

Eine maltesische Limited (Ltd.) zu gründen dauert offiziell 3-5 Werktage. In der Realität? Rechne mit 3-4 Wochen, wenn alle Unterlagen komplett sind. Was du brauchst:

  • Mindestkapital: 1.165 Euro (muss eingezahlt werden)
  • Registered Office: Eine echte Geschäftsadresse in Malta (ab 500 Euro/Jahr)
  • Company Secretary: Muss maltesischer Staatsbürger oder EU-Resident sein (ab 1.500 Euro/Jahr)
  • Memorandum und Articles: Die Satzung – lass das den Anwalt machen

Mein Fehler: Ich dachte, ich kann das alleine stemmen. Nach zwei Wochen Hin und Her mit unvollständigen Formularen holte ich mir doch einen lokalen Anwalt. Kostenpunkt: 3.500 Euro. Hätte ich das gleich gemacht, wäre es billiger gewesen.

Die Banking-Odyssee

Hier wird’s richtig maltesisch: Ein Bankkonto zu eröffnen ist wie ein Initiationsritual. BOV (Bank of Valletta), HSBC Malta, APS Bank – ich habe alle durch. Jede Bank will andere Unterlagen, und niemand kann dir vorher sagen, was genau.

Bank Wartezeit Gebühren/Monat Meine Erfahrung
BOV 4-6 Wochen 25-45 Euro Langsam, aber gründlich
HSBC Malta 6-8 Wochen 35-60 Euro Kompliziert, hohe Anforderungen
APS Bank 3-4 Wochen 20-35 Euro Am unkompliziertesten

Am Ende landete ich bei APS Bank. Nicht weil sie die beste ist, sondern weil der Banker dort Geduld mit verwirrten Deutschen hatte.

Steuerliche Registrierung: Der Moment der Wahrheit

Die Anmeldung beim Commissioner for Revenue ist theoretisch simpel. Du füllst das VAT-Registration-Formular aus und wartest. Praktisch stellst du fest, dass Malta ein eigenes Steuersystem hat, das sich fundamental von Deutschland unterscheidet.

Das maltesische Imputation System bedeutet: Deine Firma zahlt 35% Körperschaftsteuer, aber als Shareholder bekommst du 6/7 davon zurück, wenn du die Gewinne ausschüttest. Effektiv bleiben 5% Steuern übrig. Klingt gut? Ist es auch – aber nur, wenn du alles richtig machst.

Was bedeutet das für dich? Lass dir von einem maltesischen Steuerberater das System erklären, bevor du gründest. Meine Empfehlung: Rechne mit 2.000-3.000 Euro jährlich für professionelle Steuerberatung.

Malta Steuern in der Praxis: Meine ehrliche 3-Jahres-Bilanz

Jetzt wird’s konkret. Nach drei Jahren Malta kann ich dir exakt sagen, was die Steueroptimierung wirklich gebracht hat – und was sie gekostet hat.

Die Zahlen: Ersparnis vs. Zusatzkosten

Mein durchschnittlicher Jahresgewinn liegt bei 180.000 Euro. In Deutschland hätte ich darauf etwa 75.000 Euro Steuern gezahlt. In Malta sind es 9.000 Euro. Ersparnis: 66.000 Euro pro Jahr.

Klingt fantastisch, oder? Jetzt die Realität:

Kostenpunkt Deutschland Malta Differenz
Steuern (Jahr) 75.000 € 9.000 € -66.000 €
Steuerberater 3.000 € 8.000 € +5.000 €
Anwalt/Compliance 500 € 3.000 € +2.500 €
Lebenshaltung 45.000 € 55.000 € +10.000 €
Netto-Ersparnis 48.500 €

Unterm Strich spare ich also 48.500 Euro pro Jahr. Das ist immer noch viel Geld, aber nicht die 66.000 Euro aus der Werbebroschüre.

Das maltesische Steuersystem in der Praxis

Was dir niemand vorher sagt: Das maltesische System ist komplex. Du hast drei verschiedene Konten in deiner Firma (Maltese Source Account, Foreign Source Account, Final Tax Account), und jede Ausschüttung muss korrekt kategorisiert werden.

Mein erster Steuerberater hat das falsch gemacht. Resultat: Eine Nachzahlung von 12.000 Euro plus Penalties. Seitdem arbeite ich nur noch mit Tax-Spezialisten, die sich ausschließlich auf Malta fokussieren.

Substanzanforderungen: Mehr als ein Briefkasten

Malta nimmt Economic Substance sehr ernst. Du musst nachweisen, dass dein Business wirklich hier stattfindet. Das bedeutet konkret:

  • Mindestens 183 Tage im Jahr in Malta verbringen
  • Ein echtes Office haben (Home Office zählt nur bedingt)
  • Maltesische Mitarbeiter oder Service Provider nutzen
  • Board Meetings in Malta abhalten

Die Behörden prüfen das mittlerweile streng. Ein Bekannter musste 35.000 Euro Nachzahlen, weil er zu viel Zeit in Deutschland verbracht hatte.

Was bedeutet das für dich? Plane den Malta-Move als echten Lebensmittelpunkt, nicht als Steuer-Trick. Alles andere wird teuer.

Malta Business Alltag: Was niemand vorher erwähnt

Nach drei Jahren Malta kenne ich jeden Kaffee-Shop in Sliema und weiß, dass der Bus nach St. Julian’s montags öfter ausfällt. Aber was bedeutet das fürs Business?

Internet und Infrastruktur: Besser als der Ruf

Überraschung: Das Internet ist deutlich besser als erwartet. Mit Epic oder Melita bekommst du 1 Gbit/s für 40-50 Euro monatlich. In Deutschland zahlst du dafür doppelt so viel.

Stromausfälle? Passieren, aber seltener als befürchtet. In drei Jahren hatte ich vielleicht fünf Ausfälle von mehr als 30 Minuten. Auf Gozo ist es schlimmer, aber in den Hauptbereichen von Malta läuft es stabil.

Geschäftspartner und Networking

Malta ist klein – das hat Vor- und Nachteile. Vorteile: Du kennst nach einem Jahr die wichtigsten Player in deiner Branche. Nachteile: Alle kennen sich, und Gerüchte verbreiten sich schnell.

Die Business-Community teilt sich in drei Gruppen:

  • iGaming-Sektor: Der größte Arbeitgeber mit entsprechend vielen Events
  • Fintech und Blockchain: Wächst schnell, aber noch überschaubar
  • Traditional Business: Import/Export, Immobilien, Tourismus

Mein Tipp: Geh zu den Malta Blockchain Summit Events. Auch wenn du nicht in Crypto bist – da triffst du die innovativsten Unternehmer der Insel.

Mitarbeiter finden: Der ewige Kampf

Malta hat Vollbeschäftigung. Das klingt gut, bedeutet aber: Qualifizierte Mitarbeiter zu finden ist schwierig und teuer. Ein guter Marketing Manager kostet 35.000-45.000 Euro im Jahr – in Deutschland bekommst du dafür bessere Leute.

Die Lösung: Remote-First arbeiten. Ich habe mittlerweile ein Team aus Deutschland, Polen und Malta. Das Beste aus allen Welten.

Bürokratie: Langsam, aber nicht unmöglich

Ja, maltesische Behörden sind langsam. Nein, sie sind nicht inkompetent. Du musst nur das System verstehen:

Behörde Beste Zeit Was mitbringen Erwartete Wartezeit
MBR (Firmenregister) Dienstag-Donnerstag 9:00 Alle Originale + Kopien 2-3 Stunden
Identitätskarte Mittwoch 8:00 Mietvertrag, Utilities Bill 4-6 Stunden
VAT Department Montag/Freitag 10:00 Company Certificate 1-2 Stunden

Was bedeutet das für dich? Plane Behördengänge strategisch und bring Geduld mit. Ein Buch oder Podcast macht das Warten erträglicher.

Malta Fehler und Lessons Learned: Was ich heute anders machen würde

Nach drei Jahren Malta sammeln sich die Learnings. Hier sind die fünf größten Fehler, die ich gemacht habe – und wie du sie vermeidest.

Fehler 1: Billigster Steuerberater statt bester

Mein erster maltesischer Steuerberater kostete 1.500 Euro im Jahr. Klang günstig, war aber ein Desaster. Falsche Steuererklärung, verpasste Deadlines, und am Ende eine Nachzahlung von 12.000 Euro.

Die Lektion: Bei Steuern in Malta nicht sparen. Ein guter Spezialist kostet 5.000-8.000 Euro jährlich, aber er spart dir Ärger und Geld. Meine Empfehlung: Nimm nur Kanzleien, die sich ausschließlich auf Malta-Steuerrecht fokussieren.

Fehler 2: Zu schnell eine Wohnung mieten

Im März 2022 unterschrieb ich einen Mietvertrag für 1.800 Euro/Monat in Sliema. Ohne die Gegend zu kennen, ohne Vergleich. Die Wohnung war okay, aber überteuert und zu laut.

Die Lektion: Nimm dir mindestens zwei Monate, um verschiedene Areas zu testen. St. Julian’s ist Party-Zone, Sliema ist teuer aber praktisch, Valletta ist historisch aber touristisch. Heute wohne ich in Gzira – günstiger, ruhiger, trotzdem zentral.

Aktuelle Preise (3-Zimmer-Wohnung, furnished):

  • St. Julian’s/Paceville: 1.800-2.500 €/Monat
  • Sliema/Ta‘ Xbiex: 1.500-2.200 €/Monat
  • Gzira/Msida: 1.200-1.800 €/Monat
  • Valletta: 1.300-2.000 €/Monat

Fehler 3: Deutsches Banking behalten wollen

Ich dachte, ich kann mein deutsches Geschäftskonto behalten und nur eine maltesische Firma führen. Falsch. Die deutschen Banken haben nach sechs Monaten nachgehakt und das Konto gekündigt, als sie merkten, dass ich nicht mehr in Deutschland wohne.

Die Lektion: Plane den kompletten Banking-Umzug von Anfang an. Heute nutze ich eine Kombination aus APS Bank Malta für lokale Geschäfte und Wise für internationale Transfers.

Fehler 4: Social Life unterschätzen

Malta ist eine Insel. Das bedeutet: begrenzte Social Options. Nach einem Jahr war ich ehrlich gesagt einsam. Die expat Community ist da, aber oft oberflächlich – viele bleiben nur 1-2 Jahre.

Die Lektion: Investiere bewusst in Freundschaften. Join lokale Clubs (Diving, Hiking, Photography), geh zu Business Events und lerne Maltesisch – auch wenn nur Basics. Die Locals öffnen sich viel mehr, wenn du Interesse an ihrer Kultur zeigst.

Fehler 5: Substanz-Requirements nicht ernst nehmen

In Jahr eins war ich noch oft in Deutschland – alte Kunden, Familie, Freunde. Das ist normal, aber steuerlich problematisch. Malta zählt jeden Tag, und 183 Tage sind 183 Tage.

Die Lektion: Führe ein penibles Reise-Tagebuch. App-Empfehlung: TripIt oder eine einfache Excel-Tabelle. Und plane Malta wirklich als Lebensmittelpunkt, nicht als extended Workation.

Was bedeutet das für dich? Malta funktioniert, aber nur mit der richtigen Vorbereitung. Rechne mit 18 Monaten Full Setup und mindestens 30.000 Euro Initialkosten.

Malta 2025: Für wen sich der Sprung noch lohnt

Die Frage, die mir am häufigsten gestellt wird: „Würdest du Malta heute noch empfehlen?“ Die Antwort ist: Kommt drauf an.

Malta lohnt sich für dich, wenn…

Nach drei Jahren Erfahrung sehe ich ein klares Profil von Unternehmern, für die Malta funktioniert:

  • Jahresgewinn über 150.000 Euro: Unter diesem Level rechnet sich der Aufwand nicht
  • Location-independent Business: Online-Services, E-Commerce, Beratung
  • EU-fokussierte Kunden: Der EU-Passport macht vieles einfacher
  • Bereitschaft für echten Umzug: Nicht nur Steuer-Optimierung, sondern Lifestyle-Change
  • Englisch auf Business-Level: Du musst mit Behörden, Anwälten, Steuerberatern kommunizieren

Malta ist nichts für dich, wenn…

Genauso klar ist, wer in Malta scheitert:

  • Deutschland-abhängiges Business: Lokale Kunden, persönliche Termine
  • Kleiner Gewinn: Unter 100.000 Euro jährlich wird’s schwierig
  • Familie mit schulpflichtigen Kindern: Internationale Schulen sind teuer und begrenzt
  • Gesundheitsprobleme: Das maltesische Gesundheitssystem ist… herausfordernd
  • Nur Steuer-Motivation: Ohne echte Lust auf Malta-Lifestyle wird’s schwer

Die Alternativen 2025

Malta ist nicht die einzige Option. Andere EU-Steueroasen haben aufgeholt:

Land Steuersatz Setup-Kosten Lebensstil Meine Bewertung
Malta 5-6,25% 20.000 € Mediterran, kompakt Bewährt, aber teuer
Zypern 2,5% 15.000 € Ähnlich Malta, größer Günstiger, aber komplizierter
Estland 0% (bei Nicht-Ausschüttung) 5.000 € Digital, kalt Innovativ, aber nur für Reinvestierer
Portugal (NHR) 10% 10.000 € Exzellent Läuft 2024 aus

Mein Fazit nach drei Jahren

Malta war für mich die richtige Entscheidung. Ich spare Steuern, lebe in einem tollen Klima und habe ein internationales Business aufgebaut. Aber es war kein Spaziergang.

Die ehrliche Rechnung: Malta hat mir in drei Jahren etwa 150.000 Euro Steuern gespart. Davon sind etwa 50.000 Euro in Setup und laufende Kosten geflossen. Netto-Ersparnis: 100.000 Euro. Dazu kommt der Lifestyle-Gewinn – das ist unbezahlbar.

Was bedeutet das für dich? Malta funktioniert, aber nur mit realistischen Erwartungen und professioneller Beratung. Wenn du 200.000+ Euro Gewinn machst und Lust auf Mittelmeer hast, ist Malta eine Option. Wenn du nur Steuern sparen willst, gibt es einfachere Wege.

Häufige Fragen zu Malta als Unternehmensstandort

Wie viel kostet eine Firmengründung in Malta wirklich?

Rechne mit 15.000-20.000 Euro im ersten Jahr. Das umfasst Anwaltskosten (3.000-5.000 €), Steuerberater-Setup (2.000-3.000 €), Behördengebühren (1.000 €), Company Secretary (1.500 €/Jahr), Office-Adresse (500-1.000 €/Jahr) und Banking-Kosten. Dazu kommen persönliche Umzugskosten von etwa 5.000-10.000 Euro.

Sind die 5% Steuern in Malta wirklich real?

Ja, aber nur bei korrekter Anwendung des Remittance-Systems. Deine Firma zahlt initial 35% Körperschaftsteuer, aber bei Gewinnausschüttung an dich als Shareholder bekommst du 6/7 davon zurück. Effektiv bleiben 5% übrig. Das funktioniert aber nur, wenn du die Substanz-Anforderungen erfüllst und mindestens 183 Tage in Malta verbringst.

Wie lange dauert die komplette Verlagerung nach Malta?

Plane mindestens 12-18 Monate für die vollständige Verlagerung. Die Firmengründung dauert 3-4 Wochen, Bankkonto-Eröffnung 4-8 Wochen, steuerliche Registrierung weitere 2-4 Wochen. Dazu kommt die Zeit für Wohnungssuche, Ummeldung und Aufbau der lokalen Substanz. Viele unterschätzen diese Timeline.

Welche Substanz-Anforderungen muss ich in Malta erfüllen?

Malta prüft Economic Substance streng. Du musst mindestens 183 Tage pro Jahr in Malta verbringen, ein echtes Office haben (Home Office zählt nur bedingt), Board Meetings in Malta abhalten und lokale Service Provider nutzen. Die Behörden verlangen Nachweise wie Mietverträge, Utility Bills und Flugtickets. Verstöße führen zu Nachzahlungen.

Kann ich mein deutsches Bankkonto als Malta-Resident behalten?

Nein, das funktioniert nicht lange. Deutsche Banken kündigen Geschäftskonten, wenn sie merken, dass du nicht mehr in Deutschland ansässig bist. Du brauchst ein maltesisches Geschäftskonto, was 4-8 Wochen Bearbeitungszeit und umfangreiche Dokumentation bedeutet. Plane den kompletten Banking-Umzug von Anfang an.

Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten in Malta wirklich?

Malta ist teurer als Deutschland. Eine 3-Zimmer-Wohnung in guter Lage kostet 1.500-2.200 Euro/Monat, Restaurants sind 20-30% teurer, Benzin kostet etwa 1,40 Euro/Liter. Dafür sind Strom und Internet günstiger. Rechne mit 10.000-15.000 Euro höheren Lebenshaltungskosten pro Jahr im Vergleich zu deutschen Großstädten.

Ist Malta für Familien mit Kindern geeignet?

Das kommt auf das Alter an. Für kleine Kinder funktioniert Malta gut – internationale Kindergärten gibt es genug. Schwieriger wird’s bei schulpflichtigen Kindern: Internationale Schulen sind teuer (8.000-15.000 €/Jahr) und haben Wartelisten. Die staatlichen maltesischen Schulen haben einen guten Ruf, aber unterrichten teilweise auf Maltesisch.

Welche Branchen funktionieren besonders gut in Malta?

Online-Business, E-Commerce, Beratung, iGaming, Fintech und Blockchain funktionieren optimal. Schwierig wird’s bei lokalen Services, Handel mit Deutschland oder Branchen, die persönliche Präsenz in Deutschland erfordern. Malta ist ideal für EU-weite digitale Services, aber schlecht für Deutschland-spezifische Geschäftsmodelle.

Brauche ich zwingend einen maltesischen Steuerberater?

Absolut ja. Das maltesische Steuersystem ist komplex und unterscheidet sich fundamental von Deutschland. Ein guter Malta-Spezialist kostet 5.000-8.000 Euro jährlich, spart dir aber Fehler und Nachzahlungen. Nimm nur Kanzleien, die sich ausschließlich auf Malta-Steuerrecht fokussieren, nicht deutsche Berater mit „Malta-Kenntnissen“.

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