Inhaltsverzeichnis
- Malta vs. Singapur: Der ehrliche Standort-Vergleich für internationale Unternehmen
- Steuerliche Vorteile Malta vs. Singapur: Was wirklich zählt
- Rechtssystem und Unternehmensgründung: EU vs. Asien
- Lebensqualität und Geschäftsumfeld im Vergleich
- Kosten und praktische Überlegungen
- Strategische Standortentscheidung: Welcher Typ bist du?
Malta vs. Singapur: Der ehrliche Standort-Vergleich für internationale Unternehmen
Ich kann dir schon mal vorweg nehmen: Die Entscheidung zwischen Malta und Singapur als internationaler Unternehmensstandort ist nicht so eindeutig, wie viele Business-Coaches behaupten. Nach zwei Jahren Malta-Erfahrung und mehreren längeren Aufenthalten in Singapur weiß ich: Beide Standorte haben ihre Berechtigung – aber für völlig unterschiedliche Unternehmertypen.
Warum überhaupt Malta oder Singapur?
Lass mich ehrlich sein: Wenn du als deutscher Unternehmer international expandieren willst, landest du früher oder später bei diesen beiden Standorten. Malta lockt mit EU-Recht, 5%-Steuern und dem Versprechen, „das Singapur Europas“ zu sein. Singapur kontert mit 17% Körperschaftsteuer, die sich real auf 8-12% reduzieren lässt, und dem direkten Zugang zum asiatischen Markt.
Was die meisten Ratgeber verschweigen: Die Wahl hängt nicht nur von Steuersätzen ab. Deine Branche, dein Geschäftsmodell und – ja, auch das – deine persönlichen Vorlieben spielen eine riesige Rolle. Ich kenne Unternehmer, die nach einem Jahr Singapur zurück nach Malta sind, weil ihnen die Entfernung zu europäischen Kunden zu groß war. Und andere, die Malta nach sechs Monaten gegen Singapur getauscht haben, weil sie die maltesische Bürokratie in den Wahnsinn getrieben hat.
Meine Erfahrung mit beiden Standorten
Als ich 2022 meine Malta-Limited gründete, war ich überzeugt: EU-Zugang, niedrige Steuern, englischsprachig – perfekt. Die Realität sah anders aus. Drei Monate für die Bankkonto-Eröffnung, Behördentermine die spontan ausfallen und ein Steuerberater, der „2-3 Wochen“ für eine einfache Anfrage braucht.
Mein Singapur-Experiment 2023 war effizienter: Unternehmen in fünf Tagen gegründet, Bankkonto in zwei Wochen, aber die Compliance-Anforderungen haben es in sich. Jeden Monat GST-Meldungen (Goods and Services Tax – Singapurs Mehrwertsteuer), strenge Dokumentationspflichten und Mindestanwesenheitszeiten für Direktoren.
Beide Standorte funktionieren – aber sie passen zu unterschiedlichen Unternehmertypen. Malta ist entspannter, aber langsamer. Singapur ist effizienter, aber strenger reglementiert.
Steuerliche Vorteile Malta vs. Singapur: Was wirklich zählt
Hier wird es konkret – und hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Die pauschalen „5% in Malta, 17% in Singapur“-Vergleiche, die du überall liest, sind bestenfalls die halbe Wahrheit.
Malta Steuervorteile für Unternehmen im Detail
Maltas berühmte 5%-Besteuerung funktioniert über das Refund-System. Dein Unternehmen zahlt zunächst 35% Körperschaftsteuer, aber als EU-Holding-Gesellschaft bekommst du 6/7 davon zurück. Rechnung: 35% – 30% Rückerstattung = 5% effektive Besteuerung.
Aber Achtung: Das funktioniert nur bei bestimmten Geschäftsmodellen. E-Commerce mit EU-Kunden? Perfekt. Beratungsdienstleistungen für deutsche Firmen? Auch gut. Lokales Malta-Geschäft? Vergiss die 5% – da zahlst du die vollen 35%.
Die praktischen Voraussetzungen für Maltas Steuervorteile:
- Mindestens 90% der Einkünfte müssen aus ausländischen Quellen stammen
- Dein Unternehmen muss „substance“ in Malta haben (echtes Büro, lokale Mitarbeiter)
- Du brauchst eine maltesische Steuerresidenz für optimale Vorteile
- Jahresabschluss und Tax Returns müssen pünktlich eingereicht werden
Singapur Steuersystem: Wie es wirklich funktioniert
Singapurs 17% Körperschaftsteuer klingen höher als Malta, aber das System ist transparenter. Keine komplizierten Refunds, keine EU-Konstrukte – du zahlst 17% auf deine Gewinne, fertig.
Die cleveren Zusätze machen den Unterschied:
- Startup Tax Exemption: Erste 100.000 SGD Gewinn sind steuerfrei (für die ersten drei Jahre)
- Partial Tax Exemption: Weitere 200.000 SGD werden mit nur 8,5% besteuert
- Development and Expansion Incentives: Bis zu 5% Steuersatz für qualifizierte Aktivitäten
- Intellectual Property Regime: Einkünfte aus Patenten und IP nur 5% besteuert
Real zahlt ein gut strukturiertes Singapur-Unternehmen zwischen 8-12% Steuern. Der große Vorteil: Das System ist kalkulierbar und funktioniert ohne EU-Rechtskonstrukte.
Steuervergleich: Konkrete Beispielrechnungen
Schauen wir uns drei typische Szenarien an – mit echten Zahlen, nicht mit Steuerberater-Marketing:
Geschäftsmodell | Jahresgewinn | Malta (effektiv) | Singapur (effektiv) |
---|---|---|---|
E-Commerce/SaaS | 500.000€ | 5% = 25.000€ | 10% = 50.000€ |
Beratung/Services | 200.000€ | 5% = 10.000€ | 8% = 16.000€ |
Trading/Investment | 1.000.000€ | 0-5% = 0-50.000€* | 5-17% = 50.000-170.000€ |
*Malta: Trading-Gewinne können unter bestimmten Umständen steuerfrei sein, wenn sie als Kapitalgewinne qualifizieren
Was diese Tabelle nicht zeigt: Die Nebenkosten. In Malta brauchst du einen maltesischen Steuerberater (3.000-8.000€/Jahr), Compliance-Kosten und oft einen lokalen Direktor. In Singapur sind die Buchhaltungskosten höher (5.000-12.000 SGD/Jahr), aber dafür planbar.
Rechtssystem und Unternehmensgründung: EU vs. Asien
Hier zeigt sich der fundamentale Unterschied zwischen den beiden Standorten. Malta operiert im EU-Rechtsrahmen – mit allen Vor- und Nachteilen. Singapur hat sein eigenes, vom britischen Common Law inspiriertes System entwickelt.
Malta Unternehmensgründung: EU-Recht als Vorteil
Der größte Trumpf von Malta ist die EU-Mitgliedschaft. Deine maltesische Limited wird in allen 27 EU-Staaten automatisch anerkannt. Du kannst problemlos Geschäfte in Deutschland, Frankreich oder Italien machen, ohne komplizierte Registrierungen.
Die praktischen Vorteile:
- EU-weite Dienstleistungsfreiheit ohne zusätzliche Registrierungen
- Automatische MwSt-ID für EU-Handel
- EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist bereits implementiert
- Binnenmarkt-Zugang für alle EU-regulierten Branchen
Die Kehrseite: Malta übernimmt auch alle EU-Regulierungen. Neue Richtlinien aus Brüssel gelten automatisch. Das kann bei sich ändernden Steuergesetzen oder neuen Compliance-Anforderungen überraschen.
Gründungsprozess Malta (meine Erfahrung):
- Firmenname reservieren: 1-2 Tage (25€)
- Memorandum und Articles of Association erstellen: 3-5 Tage
- Einreichung bei der Malta Business Registry: 5-10 Tage (245€)
- Bankkonto eröffnen: 4-12 Wochen (hier wird’s schmerzhaft)
- Steuerregistrierung: 2-3 Wochen nach Bankkontoöffnung
Singapur Company Setup: Effizienz hat ihren Preis
Singapurs Unternehmensgründung ist ein Traum für jeden, der schon mal deutsche Behörden erlebt hat. Online-Portal ACRA (Accounting and Corporate Regulatory Authority), digitale Signaturen, alles läuft innerhalb weniger Tage.
Singapur Gründungsprozess:
- Firmenname online prüfen und reservieren: sofort (15 SGD)
- BizFile+ Antrag online stellen: 1-2 Stunden
- Genehmigung: 1-3 Tage (300 SGD)
- Corporate Bank Account: 1-3 Wochen
- GST-Registrierung (falls nötig): 2-3 Tage
Der Haken: Du brauchst mindestens einen lokalen Direktor mit Singapur-Residenz. Viele Unternehmer engagieren dafür Corporate Service Provider (1.500-3.000 SGD/Jahr). Das ist legal, aber ein zusätzlicher Kostenfaktor.
Compliance und laufende Verpflichtungen
Hier entscheidet sich, ob dein internationaler Standort ein Segen oder ein Fluch wird. Beide Länder nehmen Compliance ernst – aber auf unterschiedliche Art.
Malta Compliance-Anforderungen:
- Jährlicher Return of Allotments (bis 31. Januar)
- Annual Return bei der Business Registry (bis 31. Dezember)
- Tax Return bis zum 30. Juni des Folgejahres
- Wirtschaftsberechtigten-Register (UBO Register) aktuell halten
- Bei substance-Anforderungen: Nachweis lokaler Aktivitäten
Singapur Compliance-Anforderungen:
- Annual Return (ACRA) bis 30 Tage nach Jahresabschluss
- Corporate Income Tax Return bis 30. November
- GST Returns monatlich oder quartalsweise (je nach Umsatz)
- Controller of Immigration: Work pass-Updates bei Personaländerungen
- Minimum local director requirements erfüllen
Mein Fazit: Singapur ist strenger, aber klarer strukturiert. Malta ist entspannter, aber unberechenbarer. In Singapur weißt du genau, was wann fällig ist. In Malta kann sich durch EU-Richtlinien oder lokale Interpretationen plötzlich alles ändern.
Lebensqualität und Geschäftsumfeld im Vergleich
Jetzt wird’s persönlich. Denn seien wir ehrlich: Wenn du dich für einen internationalen Unternehmensstandort entscheidest, willst du dort vermutlich auch Zeit verbringen. Und hier unterscheiden sich Malta und Singapur wie mediterrane Gelassenheit und asiatische Effizienz.
Malta: Mediterraner Lifestyle trifft EU-Standards
Malta verkauft sich als das perfekte Work-Life-Balance-Paradies. 300 Sonnentage im Jahr, historische Städte, kristallklares Meer – das stimmt alles. Aber es gibt auch die andere Seite, die in den Residency-Broschüren nicht steht.
Die Malta-Realität, ehrlich:
- Klima: Ja, viel Sonne – aber Juli/August sind brutal (40°C+, schwül)
- Infrastruktur: Busse fahren unzuverlässig, Strom fällt gelegentlich aus
- Internet: Grundsätzlich gut (100+ Mbps), aber in ländlichen Gebieten schwankend
- Lebenshaltung: Günstiger als Deutschland, aber teurer als erwartet (Miet-Boom!)
- Sprache: Englisch funktioniert überall, aber Malti dominiert in Behörden
Das Business-Umfeld in Malta ist… entspannt. Meetings beginnen pünktlich plus 15 Minuten, Deadlines sind Richtwerte, und „tomorrow“ kann auch übermorgen bedeuten. Für manche Unternehmer ist das erholsam, für andere frustrierend.
Networking funktioniert über persönliche Kontakte. Malta ist klein (500.000 Einwohner), jeder kennt jeden. Einmal im Eco-System drin, öffnen sich schnell Türen. Aber bis dahin kann es dauern.
Singapur: Asiatische Effizienz und globale Vernetzung
Singapur ist das Gegenteil von Malta – im Guten wie im Schlechten. Hier funktioniert alles, aber nichts ist umsonst, und Regeln sind Regeln.
Singapur Lebensqualität:
- Klima: Tropisch, konstant 28-32°C, aber hohe Luftfeuchtigkeit
- Infrastruktur: Weltklasse – MRT pünktlich, Internet 1GB+, alles digitalisiert
- Sicherheit: Extrem sicher, aber strenge Gesetze (Singapur ist ein „fine city“)
- Lebenshaltung: Teuer, besonders Wohnen (3.000+ SGD für 2-Zimmer in brauchbarer Lage)
- Vielfalt: Multikulturell, aber English ist die Verkehrssprache
Das Business-Umfeld ist professionell und international. Meetings starten pünktlich, Verträge werden eingehalten, und Networking läuft über strukturierte Events und Business Clubs. Du triffst Unternehmer aus aller Welt – aber es ist oberflächlicher als in Malta.
Networking und Businesskultur
Hier zeigt sich ein fundamentaler Unterschied zwischen beiden Standorten:
Aspekt | Malta | Singapur |
---|---|---|
Networking | Persönlich, familiär, langsam | Professionell, strukturiert, schnell |
Geschäftsbeziehungen | Langfristig, vertrauensbasiert | Ergebnisorientiert, pragmatisch |
Entscheidungsfindung | Konsensbasiert, dauert länger | Hierarchisch, schnelle Entscheidungen |
Arbeitszeiten | Flexible, Work-Life-Balance | Längere Arbeitszeiten, Leistungsdruck |
In Malta lernst du Geschäftspartner beim Familienessen kennen. In Singapur tauschst du Business Cards bei strukturierten Networking-Events. Beides funktioniert – aber es passt zu unterschiedlichen Persönlichkeiten.
Ein praktischer Tipp: Wenn du hauptsächlich mit europäischen Kunden arbeitest, ist Malta zeitzonentechnisch perfekt. Für asiatische Märkte ist Singapur unschlagbar – während du in Malta schläfst, läuft in Hongkong und Tokio das Geschäft.
Kosten und praktische Überlegungen
Jetzt zu den Zahlen, die wirklich weh tun können. Denn zwischen „niedrigen Steuern“ und „tatsächlichen Gesamtkosten“ liegen oft mehrere zehntausend Euro Unterschied.
Lebenshaltungskosten Malta vs. Singapur
Ich führe seit zwei Jahren akribisch Buch über meine Ausgaben in beiden Ländern. Das Ergebnis überrascht viele, die Malta für ein „billiges“ südeuropäisches Land halten:
Kategorie | Malta (monatlich) | Singapur (monatlich) | Deutschland (Vergleich) |
---|---|---|---|
Miete (2-Zimmer, zentral) | 1.200-1.800€ | 2.400-3.600€ | 1.000-1.500€ |
Lebensmittel | 400-600€ | 500-800€ | 300-500€ |
Transport | 200-400€* | 150-300€ | 100-200€ |
Restaurants | 400-800€ | 600-1.200€ | 300-600€ |
Utilities | 150-250€ | 100-200€ | 200-300€ |
*Malta Transport: Hohe Kosten durch notwendiges Auto – öffentliche Verkehrsmittel sind unzuverlässig
Die Überraschung: Malta ist nicht so günstig, wie alle behaupten. Besonders die Mietpreise sind seit 2020 explodiert. Singapur ist teurer, aber dafür bekommst du erstklassige Infrastruktur und Services.
Bürokosten und Infrastruktur
Hier wird der Unterschied zwischen beiden Standorten besonders deutlich:
Malta Bürokosten:
- Co-Working Space: 200-400€/Monat
- Serviced Office: 500-1.200€/Monat
- Eigenes Büro: 25-40€/m² (aber Mindestgröße beachten für „substance“)
- Internet Business: 50-150€/Monat (100+ Mbps)
- Telefon/Mobile: 30-60€/Monat
Singapur Bürokosten:
- Co-Working Space: 300-600 SGD/Monat
- Serviced Office: 800-2.000 SGD/Monat
- CBD Office: 60-120 SGD/sqft/Jahr (sehr teuer!)
- Internet Business: 80-200 SGD/Monat (1GB+)
- Telefon/Mobile: 50-100 SGD/Monat
Der Malta-Vorteil: Günstigere Büros, aber du brauchst oft ein Auto. Der Singapur-Vorteil: Alles ist per MRT erreichbar, aber Büros im CBD sind extrem teuer.
Personalkosten und Talent-Pool
Wenn du planst, Mitarbeiter einzustellen, wird dieser Punkt entscheidend:
Malta Personalkosten (Brutto-Jahresgehälter):
- Junior Developer: 25.000-35.000€
- Senior Developer: 40.000-60.000€
- Marketing Manager: 30.000-45.000€
- Buchhalter/Controller: 25.000-40.000€
- Arbeitgeberabgaben: ~10% zusätzlich
Singapur Personalkosten (Brutto-Jahresgehälter):
- Junior Developer: 45.000-70.000 SGD
- Senior Developer: 80.000-150.000 SGD
- Marketing Manager: 60.000-100.000 SGD
- Buchhalter/Controller: 50.000-80.000 SGD
- CPF (Pension): 17% Arbeitgeberanteil
Malta hat günstigere Löhne, aber einen kleineren Talent-Pool. Besonders IT-Fachkräfte sind rar und oft überteuert. Singapur ist teurer, aber du findest qualifizierte Mitarbeiter aus aller Welt.
Work Permit Realität:
- Malta: EU-Bürger können sofort arbeiten, Non-EU braucht Work Permit (3-6 Monate)
- Singapur: Strict quota system – Employment Pass nur für höher qualifizierte Positionen
Die versteckten Kosten, die niemand erwähnt:
- Malta: Anwalt für EU-Compliance (2.000-5.000€/Jahr), lokaler Direktor (1.500-3.000€/Jahr)
- Singapur: Mandatory audit für Unternehmen >500.000 SGD Revenue (5.000-15.000 SGD/Jahr)
Strategische Standortentscheidung: Welcher Typ bist du?
Nach all den Zahlen und Fakten kommen wir zum entscheidenden Punkt: Welcher Standort passt zu dir und deinem Unternehmen? Die Entscheidung ist individueller, als die meisten Steuerberater zugeben.
Malta ist richtig für dich, wenn…
Malta funktioniert am besten für bestimmte Unternehmertypen. Hier die ehrliche Checkliste:
- Dein Hauptmarkt ist Europa: EU-Recht, keine Zeitzonendifferenz, einfacher Marktzugang
- Du schätzt Work-Life-Balance: Meer vor der Haustür, entspannte Geschäftskultur, familiäre Atmosphäre
- Dein Business ist digital/international: E-Commerce, SaaS, Beratung – alles was remote funktioniert
- Du kommst mit Bürokratie klar: Geduld bei Behördengängen, flexible Deadlines, „wird schon werden“-Mentalität
- Du willst echte Steueroptimierung: 5% sind möglich, aber nur mit korrekter Struktur
- Du sprichst Englisch fließend: Für Geschäfte reicht’s, für Freundschaften solltest du mehr lernen
Malta-Erfolgsbeispiele aus meinem Netzwerk:
- Deutsche E-Commerce-Agentur: 2 Mio€ Umsatz, 5% Steuern, Team remote in ganz Europa
- Französischer SaaS-Gründer: Bootstrap-Startup, niedrige Kosten, EU-Markt-Fokus
- Schweizer Investment-Boutique: Private Clients, Steueroptimierung, Lifestyle-Faktor
Singapur ist richtig für dich, wenn…
Singapur passt zu einem anderen Unternehmertyp – hier die Realitäts-Checkliste:
- Du willst nach Asien expandieren: China, Japan, Südostasien – Singapur ist dein Gateway
- Du brauchst erstklassige Infrastruktur: Zuverlässigkeit ist dir wichtiger als niedrige Kosten
- Dein Business ist skalierbar: FinTech, Deep Tech, Manufacturing – alles was Investment braucht
- Du schätzt klare Regeln: Compliance ist klar definiert, aber muss befolgt werden
- Du willst internationales Networking: Venture Capital, Großkonzerne, globale Player
- Du kommst mit höheren Kosten klar: ROI muss stimmen, aber Investment ist höher
Singapur-Erfolgsbeispiele:
- Deutsche FinTech: Expansion nach Südostasien, Series-A-Funding über Singapur-VCs
- Schweizer Trading-Firma: Asien-Fokus, 24/7-Märkte, professionelle Infrastruktur
- US-Tech-Startup: APAC-Headquarters, lokales Team, Government-Incentives
Entscheidungsmatrix für deinen Unternehmensstandort
Hier die praktische Entscheidungshilfe. Bewerte jeden Punkt von 1-5 (5 = sehr wichtig für mich):
Kriterium | Malta-Stärke | Singapur-Stärke | Deine Priorität (1-5) |
---|---|---|---|
Niedrige Steuern | 5% möglich | 8-12% realistisch | ___ |
EU-Marktzugang | Perfekt | Kompliziert | ___ |
Asien-Expansion | Schwierig | Perfekt | ___ |
Infrastruktur | Basic++ | Weltklasse | ___ |
Lebensqualität | Entspannt | Effizient | ___ |
Startup-Ecosystem | Klein | Groß | ___ |
Gründungsaufwand | Mittel | Niedrig | ___ |
Laufende Kosten | Mittel | Hoch | ___ |
Meine ehrliche Empfehlung:
Wenn du hauptsächlich europäische Kunden hast und Wert auf Work-Life-Balance legst, nimm Malta. Die 5%-Steuerersparnis ist real, aber du musst mit maltesischer Gelassenheit leben können.
Wenn du international skalieren willst und professionelle Infrastruktur brauchst, nimm Singapur. Die höheren Kosten amortisieren sich durch bessere Business-Möglichkeiten.
Und wenn du dir unsicher bist? Starte mit Malta. Der Wechsel nach Singapur ist später immer möglich, aber einfacher ist es andersherum. Malta verzeiht Anfängerfehler – Singapur ist weniger nachsichtig.
Was auch immer du entscheidest: Beide Standorte können funktionieren. Aber nur, wenn sie zu deinem Geschäftsmodell und deiner Persönlichkeit passen. Die niedrigsten Steuern nützen nichts, wenn du vor Ort unglücklich bist oder dein Business nicht läuft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann ich als deutscher Unternehmer problemlos in Malta oder Singapur eine Firma gründen?
Ja, grundsätzlich ist beides möglich. In Malta profitierst du von der EU-Freizügigkeit, in Singapur brauchst du einen lokalen Direktor oder Corporate Service Provider. Beide Länder sind ausländerfreundlich bei Unternehmensgründungen.
Wie funktioniert das Malta-Refund-System genau?
Dein Unternehmen zahlt zunächst 35% Körperschaftsteuer. Als EU-Holding-Gesellschaft bekommst du 6/7 davon (30%) zurückerstattet, sodass effektiv 5% bleiben. Wichtig: Das funktioniert nur bei ausländischen Einkünften und korrekter Struktur.
Muss ich in Malta oder Singapur wohnen, wenn ich dort eine Firma habe?
Nein, Residenzpflicht gibt es nicht. Aber für optimale Steuervorteile in Malta ist eine maltesische Steuerresidenz (183+ Tage) vorteilhaft. In Singapur reicht die Unternehmensstruktur, persönliche Residenz ist optional.
Welche Mindestanforderungen gelten für „substance“ in Malta?
Du brauchst ein echtes Büro (nicht nur Briefkasten), lokale Geschäftstätigkeit und nachweisbare Managemententscheidungen vor Ort. Ein lokaler Direktor oder Mitarbeiter ist empfehlenswert, aber nicht zwingend vorgeschrieben.
Ist Singapur wirklich so teuer wie alle sagen?
Ja, Singapur ist teuer – besonders Wohnen und Restaurants. Aber du bekommst erstklassige Infrastruktur und Services. Die Kosten sind planbar und transparent, anders als versteckte Kosten in anderen Ländern.
Kann ich mein deutsches Unternehmen einfach nach Malta oder Singapur verlegen?
Das ist kompliziert und steuerlich riskant. Besser ist meist eine neue Gesellschaft zu gründen und das Geschäft schrittweise zu verlagern. Unbedingt vorher mit Steuerberater und Anwalt besprechen.
Welche Branchen sind in Malta bzw. Singapur besonders gefördert?
Malta fördert Gaming, Blockchain, Maritime Services und Film. Singapur setzt auf FinTech, Biotech, Deep Tech und Manufacturing. Beide Länder bieten spezielle Incentive-Programme für qualifizierte Unternehmen.
Wie lange dauert eine Bankkonto-Eröffnung in Malta vs. Singapur?
Malta: 4-12 Wochen (sehr variable, abhängig von Bank und Dokumenten). Singapur: 1-3 Wochen (effizienter, aber strenge Due Diligence). In beiden Ländern brauchst du vollständige Compliance-Dokumentation.
Was passiert bei Brexit – ist Malta als EU-Standort sicherer?
Malta bleibt EU-Mitglied mit allen Vorteilen. Singapur ist unabhängig von EU-Entwicklungen, aber auch von EU-Vorteilen ausgeschlossen. Beide Standorte sind politisch stabil, aber different strategisch positioniert.
Kann ich mit einer maltesischen oder Singapur-Firma deutsche Kunden bedienen?
Ja, beides funktioniert. Malta-Firma hat durch EU-Recht vereinfachten Zugang zu deutschen Kunden. Singapur-Firma braucht ggf. deutsche Umsatzsteuer-Registrierung, je nach Geschäftsmodell. Vorher prüfen lassen!