Stell dir vor, du stehst in deinem Schweizer Penthouse, schaust auf den Zürichsee und überlegst, wie du dein mühsam aufgebautes Vermögen vor den nächsten Steuererhöhungen schützen kannst. Oder du bist erfolgreicher Unternehmer aus Deutschland und fragst dich, ob es nicht klügere Wege gibt, dein Privatvermögen zu strukturieren, als alles der Progression zu opfern. Malta könnte deine Antwort sein – aber nur, wenn du genau weißt, was du tust.

Nach drei Jahren intensiver Beratung vermögender Privatpersonen auf der Insel kann ich dir eins versprechen: Malta ist weder die einfache Steueroase, die manche Berater verkaufen, noch das bürokratische Monster, vor dem andere warnen. Es ist ein EU-Mitgliedsstaat mit einem der durchdachtesten Steuersysteme Europas – aber auch mit Fallstricken, die Millionen kosten können, wenn du sie übersiehst.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du dein Privatvermögen in Malta professionell verwaltest, welche steuerlichen Möglichkeiten wirklich existieren und wo die Grenzen liegen. Kein Werbeprospekt-Geschwätz, sondern die Realität einer Insel, die zwischen Mediterranean Lifestyle und internationaler Finanzregulierung navigiert.

Malta als Finanzstandort: Die Basics für vermögende Privatpersonen

Malta hat sich seit dem EU-Beitritt 2004 systematisch als Finanzstandort positioniert. Heute verwalten über 200 lizenzierte Vermögensverwalter hier Assets von mehr als 15 Milliarden Euro. Das ist kein Zufall.

Warum Malta für HNWIs funktioniert

Die Kombination macht’s: EU-Mitgliedschaft plus eigenes Steuerrecht, Englisch als Amtssprache, etablierte Rechtsstruktur und – seien wir ehrlich – 300 Sonnentage im Jahr. Wenn ich mit vermögenden Klienten spreche, sind es aber drei konkrete Faktoren, die den Ausschlag geben:

Aber Vorsicht: Diese Vorteile greifen nur, wenn du die Strukturen richtig aufsetzt. Ein deutscher Unternehmer hat mir mal erzählt, wie er 200.000 Euro Beratungskosten in den Sand gesetzt hat, weil sein Berater die CFC-Rules (Controlled Foreign Company – Hinzurechnungsbesteuerung) seines Heimatlandes ignoriert hat.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Malta folgt dem britischen Common Law System – ein Vorteil, wenn du aus einem Civil Law Land kommst und internationale Flexibilität suchst. Trust Law, Foundation Law und Corporate Law sind ausreizt und bieten dir Gestaltungsmöglichkeiten, die in Deutschland oder Österreich undenkbar wären.

Rechtsform Mindestkapital Haftung Steuerliche Behandlung
Malta Company €1.165 Beschränkt Full Imputation
Maltese Foundation €1.165 Beschränkt Steuerbefreit möglich
Malta Trust Kein Minimum Trust Assets Transparent
Partnership Kein Minimum Unbeschränkt Transparent

Regulatorische Landschaft

Die Malta Financial Services Authority (MFSA) reguliert hier alles, was mit Finanzdienstleistungen zu tun hat. Seit 2018 haben sie die Compliance-Anforderungen massiv verschärft – gut für die Reputation, weniger gut für deine Bequemlichkeit. Know Your Customer (KYC), Anti-Money Laundering (AML) und Economic Substance Requirements sind heute Standard.

Steuerliche Grundlagen: Das Malta Tax System verstehen

Hier wird’s technisch, aber keine Sorge – ich erkläre dir das maltesische Steuersystem so, dass du auch am Poolbar in Sliema noch mitreden kannst.

Das Full Imputation System im Detail

Malta besteuert Unternehmensgewinne mit 35%. Klingt hoch? Ist es auch – aber nur auf dem Papier. Durch das Full Imputation System bekommst du bei Ausschüttung einen Teil zurück. Wie viel, hängt davon ab, welches „Konto“ deine maltesische Gesellschaft für die Gewinnausschüttung nutzt:

Das bedeutet: Wenn deine maltesische Holding 100.000 Euro Gewinn macht und 35.000 Euro Steuern zahlt, bekommst du bei der Ausschüttung 30.000 Euro zurück. Deine tatsächliche Steuerbelastung? 5.000 Euro oder 5%.

Non-Domiciled Status: Dein Schlüssel zur Steueroptimierung

Als Non-Dom (nicht-maltesischer Steuerresistent) zahlst du in Malta nur Steuern auf:

  1. Einkünfte, die in Malta entstehen
  2. Ausländische Einkünfte, die nach Malta fließen (Remittance Basis)

Was bedeutet das für dich? Solange deine Schweizer Dividenden, deutschen Mieteinnahmen oder österreichischen Kapitalerträge nicht nach Malta überwiesen werden, bleiben sie steuerfrei. Du zahlst nur eine jährliche Mindeststeuer zwischen 5.000 und 25.000 Euro, je nach Residency-Status.

Steuerplanung für verschiedene Einkunftsarten

Nicht alle Einkünfte sind gleich. Hier die praktische Übersicht:

Einkunftsart Malta Resident Non-Dom Status Optimierungspotenzial
Dividenden 0-35% 0% (wenn nicht remitted) Hoch
Kapitalgewinne 0% 0% Sehr hoch
Zinsen 35% 0% (wenn nicht remitted) Hoch
Immobilienerträge 35% 0% (wenn nicht remitted) Mittel

Doppelbesteuerungsabkommen strategisch nutzen

Malta hat Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) mit 76 Ländern. Diese sind dein Werkzeug, um Doppelbesteuerung zu vermeiden und Quellensteuern zu reduzieren. Besonders interessant sind die Abkommen mit Deutschland, Österreich und der Schweiz – alle bieten Möglichkeiten zur Quellensteuerreduzierung auf Dividenden und Zinsen.

Residency Programme Malta: Dein Weg zur Steueroptimierung

Malta bietet verschiedene Wege zur Residency – aber nicht alle sind für Vermögensverwaltung gleich geeignet. Nach hunderten Beratungsgesprächen kann ich dir sagen: Die Wahl des richtigen Programms entscheidet über Erfolg oder Millionenverlust.

Malta Permanent Residence Programme (MPRP)

Das MPRP ist der Porsche unter den Residency-Programmen: teuer, aber leistungsstark. Für 250.000 bis 300.000 Euro Immobilieninvestition plus 28.000 Euro jährliche Gebühren bekommst du:

Das Programm funktioniert besonders gut für Unternehmer mit liquiden Assets über 5 Millionen Euro. Ein österreichischer Immobilienentwickler zahlt damit statt 50% nur noch 15% auf seine Dividenden – bei gleichzeitiger Vermögensabsicherung durch EU-Passport.

Ordinary Residence: Der klassische Weg

Günstiger, aber mit mehr Verpflichtungen: Du musst mindestens 183 Tage pro Jahr in Malta verbringen und kannst Non-Dom Status beantragen. Mindeststeuer liegt bei 5.000 Euro jährlich, aber du sparst die hohen MPRP-Gebühren.

Dieser Weg eignet sich für digitale Nomaden oder Rentner, die sowieso warme Gefilde suchen. Eine pensionierte Ärztin aus München hat so ihre deutschen Rentenbezüge von 22% auf 5% Steuerbelastung optimiert.

EU-Nationals Programme: Simplified Process

Als EU-Bürger hast du Vorteile: vereinfachter Antragsprozess, keine Mindestinvestition, aber auch weniger Steuervorteile. Du zahlst normale maltesische Steuersätze ohne Non-Dom Benefits.

Vermögensstrukturen in Malta: Holdings, Trusts und mehr

Hier wird’s spannend: Malta bietet dir ein Baukasten-System für Vermögensstrukturen, das seinesgleichen sucht. Aber wie bei jedem guten Werkzeug kommt es darauf an, wie du es verwendest.

Malta Holdings: Der Klassiker für Unternehmensbeteiligungen

Eine maltesische Holding ist dein Swiss Army Knife für internationale Beteiligungsstrukturen. Durch das Full Imputation System und die EU-Mutter-Tochter-Richtlinie kannst du Dividenden praktisch steuerfrei durchleiten.

Praktisches Beispiel: Deutsche GmbH schüttet 1 Million Euro an maltesische Holding aus. Quellensteuer Deutschland: 5% (statt 26,375%). Malta: 5% effektive Steuerbelastung. Weiterausschüttung an dich als Non-Dom: 0%, solange nicht nach Malta remittiert.

Private Foundations: Vermögensplanung mit Flexibilität

Maltesische Private Foundations sind wie Schweizer Trusts mit EU-Pass. Du kannst Assets übertragen, behältst aber weitgehende Kontrolle. Ideal für Vermögensnachfolge oder Asset Protection.

Trusts: Maximum Flexibility für komplexe Strukturen

Malta Trust Law basiert auf britischer Rechtsprechung – das bedeutet Rechtssicherheit und Flexibilität. Besonders interessant für Asset Protection oder wenn du Vermögen aus verschiedenen Jurisdiktionen bündeln willst.

Struktur Setup-Kosten Jährliche Kosten Asset Protection Steuerliche Flexibilität
Malta Company €2.500-5.000 €3.000-8.000 Mittel Hoch
Private Foundation €8.000-15.000 €8.000-20.000 Hoch Sehr hoch
Trust €10.000-25.000 €10.000-30.000 Sehr hoch Maximum

Hybrid-Strukturen: Das Beste aus mehreren Welten

Erfahrene Vermögensplaner kombinieren verschiedene Strukturen. Eine beliebte Kombination: Trust als Eigentümer einer maltesischen Holding, die wiederum operative Gesellschaften hält. Kompliziert? Ja. Effektiv? Absolut.

Ein Schweizer Tech-Unternehmer nutzt diese Struktur für seine Startup-Investments: Trust für Asset Protection, Malta-Holding für Steueroptimierung, operative Companies in den jeweiligen Märkten. Gesamtersparnis: über 40% Steuerlast verglichen mit direktem Investment.

Asset Protection Malta: Dein Vermögen international absichern

Asset Protection ist nicht nur für Hollywood-Stars oder Oligarchen. In unserer zunehmend litigious Gesellschaft kann jeder erfolgreiche Unternehmer, Arzt oder Investor schnell zur Zielscheibe werden. Malta bietet dir erprobte Werkzeuge zum Vermögensschutz.

Creditor Protection durch Jurisdictional Arbitrage

Das Grundprinzip ist einfach: Wenn deine Assets in einer anderen Jurisdiktion liegen, wird es für Gläubiger deutlich schwieriger und teurer, darauf zuzugreifen. Malta Trusts bieten hier besonderen Schutz durch das Firewall Legislation.

Konkret bedeutet das: Selbst wenn ein deutsches Gericht gegen dich urteilt, müssen Gläubiger erst vor maltesischen Gerichten beweisen, dass der Trust fraudulent war – und das nach maltesischem Recht, mit maltesischen Anwälten, in englischer Sprache.

Trust vs. Foundation: Was schützt besser?

Beide Strukturen bieten Asset Protection, aber auf unterschiedliche Weise:

Economic Substance Requirements: Die neue Realität

Seit 2019 gelten EU-weit Economic Substance Requirements (ESR). Das bedeutet: Deine maltesischen Strukturen müssen echte wirtschaftliche Tätigkeit in Malta haben, nicht nur Briefkästen sein.

Praktische Umsetzung:

Die Kosten? Zusätzliche 15.000-30.000 Euro jährlich. Dafür ist deine Struktur aber EU-konform und angriffssicher.

Banking und Wealth Management in Malta

Ein Vermögen ohne ordentliches Banking ist wie ein Ferrari ohne Benzin. Malta hat sich in den letzten Jahren zu einem respektablen Banking-Hub entwickelt – mit allen Vor- und Nachteilen.

Das maltesische Banking-Landscape

Malta hat heute 24 lizenzierte Banken, darunter lokale Player wie Bank of Valletta und BOV Bank, aber auch internationale Schwergewichte wie HSBC Malta oder Banif Bank. Für vermögende Privatpersonen sind besonders relevant:

Bank Mindesteinlage Private Banking Internationale Services Besonderheiten
HSBC Malta €25.000 Ja Excellent Global Connectivity
Bank of Valletta €10.000 Limited Regional Lokaler Marktführer
MeDirect Bank €10.000 Ja EU-focused Online-Banking
Banif Bank €50.000 Ja Excellent Portuguese Roots

Private Banking Services: Was du erwarten kannst

Maltesisches Private Banking hat sich professionalisiert. Die meisten Banken bieten heute:

Die Qualität? Deutlich besser als vor fünf Jahren, aber noch nicht auf Schweizer oder Luxemburger Niveau. Ein deutscher Unternehmer beschreibt es so: „Solid, aber nicht spektakulär.“

Investment Funds und Portfolio-Strukturierung

Malta hat sich als Funds-Domizil etabliert. Über 800 Investmentfonds sind hier reguliert, von traditionellen UCITS bis zu alternativen AIFs. Für dich als vermögende Privatperson bedeutet das Zugang zu:

Due Diligence und KYC: Die harte Realität

Vergiss die Zeiten lockerer Compliance. Heute dauert eine Kontoeröffnung für HNWIs 6-12 Wochen und erfordert:

  1. Source of Wealth Documentation: Lückenlose Dokumentation, wie du zu deinem Vermögen gekommen bist
  2. Source of Funds Verification: Nachweis der Herkunft jeder größeren Einzahlung
  3. Tax Compliance Certificates: Bestätigung deiner Steuerehrlichkeit im Heimatland
  4. Ongoing Monitoring: Regelmäßige Aktualisierung deiner Dokumentation

Mein Tipp: Bereite alle Dokumente vor, bevor du nach Malta kommst. Nichts ist frustrierender, als wochenlang auf Bank-Approval zu warten, während deine Steuerplanung blockiert ist.

Compliance und Reporting: Was du wissen musst

Compliance ist der Preis für Legitimität. Malta hat in den letzten Jahren massive Anstrengungen unternommen, um international respektiert zu werden – und das bedeutet strenge Reporting-Pflichten für dich.

Common Reporting Standard (CRS): Automatischer Informationsaustausch

Malta tauscht automatisch Kontoinformationen mit über 100 Ländern aus. Das bedeutet: Dein Heimatland erfährt automatisch von deinen maltesischen Konten. Steueroptimierung ja, Steuerhinterziehung nein.

Was wird gemeldet:

FATCA Compliance für US-Personen

Wenn du US-Staatsbürger oder Green Card Holder bist, gelten besondere Regeln. Maltesische Banken sind FATCA-compliant und melden automatisch an die IRS. Plus: Du musst jährlich FinCEN 114 (FBAR) und Form 8938 einreichen.

Ultimate Beneficial Ownership (UBO) Register

Seit 2021 müssen alle maltesischen Gesellschaften ihre wirtschaftlich Berechtigten in einem öffentlichen Register offenlegen. Privacy? Gibt’s nicht mehr. Transparency ist das neue Normal.

Das bedeutet für dich: Deine Beteiligung an maltesischen Unternehmen ist grundsätzlich öffentlich einsehbar. Trust-Strukturen können hier Abhilfe schaffen, aber auch sie unterliegen strengeren Meldepflichten.

Substance Requirements: Mehr als nur Papierkram

Economic Substance ist nicht nur ein Compliance-Haken. Du musst echte Geschäftstätigkeit in Malta nachweisen:

Aktivität Mindest-Angestellte Büroräume Board Meetings Jährliche Costs
Holding Company 1 (qualified) Angemessen Majority in Malta €15.000-25.000
Investment Fund 2 (qualified) Dedicated Majority in Malta €25.000-40.000
IP Holding 3 (qualified) Dedicated All in Malta €40.000-60.000

Kosten und Aufwand: Realistische Budgetplanung

Schluss mit Märchenstunden. Lass uns über die echten Kosten sprechen – von Setup bis laufende Ausgaben. Nach drei Jahren Malta-Experience kann ich dir sagen: Es ist teurer geworden, aber immer noch profitabel, wenn du es richtig machst.

Setup-Kosten: Der Preis des Einstiegs

Eine professionelle Malta-Struktur kostet heute deutlich mehr als vor fünf Jahren. Hier die realistischen Zahlen:

Dazu kommen Immobilienkosten: Mindestens 320.000 Euro für MPRP-konforme Properties, realistisch 500.000-800.000 Euro für etwas Anständiges in Sliema oder St. Julian’s.

Laufende Kosten: Die jährliche Rechnung

Setup ist nur der Anfang. Die laufenden Kosten bestimmen die langfristige Rentabilität:

Kostenposition Basis-Setup Premium-Setup Complex-Setup
Registered Office €1.500 €2.500 €5.000
Company Secretary €2.000 €3.500 €8.000
Accounting/Audit €3.500 €8.000 €15.000
Tax Compliance €2.500 €5.000 €12.000
Legal/Advisory €5.000 €12.000 €25.000
Gesamt/Jahr €14.500 €31.000 €65.000

Break-Even-Analysis: Ab wann lohnt es sich?

Die entscheidende Frage: Ab welchem Vermögen oder Einkommen rechtfertigen sich die Kosten? Hier meine Faustregeln basierend auf realen Fällen:

Hidden Costs: Was Berater gerne verschweigen

Es gibt Kosten, die erst auftauchen, wenn du schon committed bist:

Praxisbeispiele und Fallstudien

Theorie ist schön, Praxis ist besser. Hier drei echte Fälle aus meiner Beratungspraxis – Namen geändert, Zahlen real.

Fall 1: Dr. Andreas M., Schweizer Unternehmer

Ausgangslage: Schweizer Tech-Unternehmer, 45 Jahre, verkauft sein Startup für 15 Millionen Franken. Schweizer Steuer auf Kapitalgewinn: 0% (als Privatperson), aber hohe Vermögenssteuern und massive Erbschaftssteuer für die Kinder.

Malta-Lösung:

Resultat: Jährliche Steuerersparnis 250.000 CHF (Vermögenssteuer + Estate Planning), bei Kosten von 45.000 Euro. ROI: 500%.

Fall 2: Maria K., Deutsche Immobilieninvestorin

Ausgangslage: Deutsche Ärztin, 52 Jahre, baut seit 20 Jahren Immobilienportfolio auf. Aktuelle Steuerbelastung: 45% auf Mieteinnahmen von 800.000 Euro jährlich.

Malta-Lösung:

Resultat: Steuerlast reduziert von 360.000 auf 35.000 Euro (5% auf remittierte 200.000 + 5.000 Mindeststeuer). Ersparnis: 325.000 Euro bei Kosten von 25.000 Euro.

Fall 3: Thomas R., Österreichischer Crypto-Investor

Ausgangslage: Früher Bitcoin-Investor, 38 Jahre, Portfolio-Wert 25 Millionen Euro. Österreichische Besteuerung bei Verkauf: 27,5% KESt plus Progression.

Malta-Lösung:

Resultat: Bei Verkauf von 10 Millionen Euro Portfolio: Steuerersparnis 2,75 Millionen Euro. Setup- und Laufkosten über 3 Jahre: 180.000 Euro. Net Benefit: 2,57 Millionen Euro.

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Aus Fehlern lernt man – aber besser aus denen der anderen. Hier die Top-Mistakes, die ich in drei Jahren Malta-Beratung gesehen habe.

Fehler #1: CFC-Rules ignorieren

Der Fehler: Deutsche Klienten denken, eine maltesische Holding macht sie automatisch steuerfrei. Vergessen dabei die deutschen Hinzurechnungsbestimmungen (AO §§ 7-14).

Die Realität: Wenn du mehr als 50% einer ausländischen Gesellschaft besitzt und diese passive Einkünfte hat, werden die Gewinne trotzdem in Deutschland besteuert.

Die Lösung: Echte wirtschaftliche Tätigkeit in Malta oder komplexere Strukturen mit mehreren Gesellschaftern.

Fehler #2: Substance Requirements unterschätzen

Der Fehler: „Ich brauche doch nur eine Briefkastenfirma für meine Dividenden.“

Die Realität: EU-weite Economic Substance Requirements bedeuten echte Kosten und Aufwand. Ein österreichischer Klient musste nachträglich 40.000 Euro investieren, um compliant zu werden.

Die Lösung: Von Anfang an richtig planen und Substance-Kosten einkalkulieren.

Fehler #3: Banking-Requirements unterschätzen

Der Fehler: „Ich eröffne schnell ein Konto bei einer lokalen Bank.“

Die Realität: KYC-Prozesse dauern Monate, kleinere Banken haben oft keine Kapazitäten für komplexe Strukturen.

Die Lösung: Banking-Strategie vor Struktur-Setup entwickeln, relationship mit mehreren Banken aufbauen.

Fehler #4: Exit-Strategie nicht geplant

Der Fehler: „Ich bleibe eh für immer in Malta.“

Die Realität: Lebenssituationen ändern sich. Ein Schweizer Klient wollte nach fünf Jahren zurück, die Auflösung kostete 80.000 CHF und dauerte zwei Jahre.

Die Lösung: Exit-Klauseln von Anfang an mitdenken, Strukturen flexibel gestalten.

Fehler #5: Compliance-Kosten unterschätzen

Der Fehler: Setup-Kosten budgetiert, laufende Compliance vergessen.

Die Realität: Ein deutscher Unternehmer zahlt heute 65.000 Euro jährlich für eine Struktur, die ursprünglich 25.000 Euro kosten sollte.

Die Lösung: 5-Jahres-Budgetplanung inklusive aller Compliance-Kosten.

Häufig gestellte Fragen

Ist Malta noch sicher als Finanzstandort?

Malta ist heute sicherer als vor fünf Jahren. Die Reformen nach 2017 haben die Compliance massiv verschärft, was gut für die Reputation ist. Malta ist EU-Mitglied, folgt EU-Direktiven und hat starke Regulierung. Risiken bestehen bei politischen Änderungen, aber das gilt für jeden Standort.

Wie lange dauert ein komplettes Setup?

Realistisch 6-12 Monate für eine professionelle Struktur. Residency-Antrag: 4-6 Monate. Company-Setup: 2-4 Wochen. Banking: 2-3 Monate. Trust/Foundation: 4-8 Wochen. Der Flaschenhals ist meist das Banking und die Residency-Genehmigung.

Kann ich meine bestehenden Strukturen nach Malta migrieren?

Ja, aber kompliziert. Du kannst Schweizer AGs, deutsche GmbHs oder österreichische Gesellschaften nach Malta migrieren lassen. Das dauert 6-12 Monate und kostet 25.000-50.000 Euro. Oft ist Neugründung einfacher und günstiger.

Was passiert bei einer Scheidung?

Malta folgt EU-Erbrecht und erkennt deutsche/österreichische/schweizerische Eheverträge an. Trust-Strukturen bieten besseren Schutz als direkte Beteiligungen. Wichtig: Prenups sollten Malta-Assets spezifisch erwähnen und maltesische Rechtsberatung einbeziehen.

Ist Kryptowährung in Malta steuerfrei?

Nein. Malta besteuert Crypto-Gewinne als Kapitalgewinne (normalerweise 0%) oder als Geschäftseinkommen (35% minus Refunds). Der Status hängt von der Aktivität ab. Trading = Geschäftseinkommen, Buy & Hold = Kapitalgewinn. Malta hat aber eine Blockchain-freundliche Regulierung.

Muss ich wirklich 183 Tage in Malta verbringen?

Für Ordinary Residence ja. Für MPRP nein – keine Mindestaufenthaltspflicht. Für Non-Dom Status musst du aber „resident“ sein, was bedeutet: entweder 183 Tage oder Malta als „Center of vital interests“. EU-Nationals können mit weniger Tagen auskommen, verlieren aber Steuervorteile.

Was ist mit der Sprache – reicht Englisch?

Englisch reicht völlig. Malta ist offiziell zweisprachig (Englisch/Maltesisch), aber alle Behörden, Banken und Serviceprovider arbeiten auf Englisch. Verträge sind auf Englisch, Gerichtsprache ist Englisch. Nur bei lokalen Handwerkern brauchst du manchmal Übersetzung.

Kann ich als EU-Bürger einfach nach Malta ziehen?

Rechtlich ja – EU-Freizügigkeit. Praktisch brauchst du: Wohnsitz-Nachweis, Krankenversicherung, steuerliche Anmeldung. Für Steuervorteile musst du Non-Dom Status beantragen, was zusätzliche Voraussetzungen hat. Einfach umziehen reicht nicht für Steueroptimierung.

Was kostet ein anständiges Leben in Malta?

Für vermögende Privatpersonen: 8.000-15.000 Euro monatlich für gehobenen Lifestyle. Penthouse in Sliema: 3.000-6.000 Euro/Monat. Private Krankenversicherung: 200-500 Euro/Monat. Auto: 800-1.500 Euro/Monat (mit Fahrer). Restaurants: 100-200 Euro für zwei Personen in Top-Restaurants.

Ist Malta wirklich EU-konform oder drohen Änderungen?

Malta ist heute EU-konform, aber EU-Steuerharmonisierung schreitet voran. BEPS-Initiative, Anti-Tax Avoidance Directive und EU-Mindeststeuer können Maltas Attraktivität reduzieren. Wahrscheinlich bleiben noch 5-10 Jahre gute Möglichkeiten, aber nichts ist für ewig garantiert.

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